Per Telefon, E-Mail, über die Internetseiten oder direkt am Empfang: Der Anteil der Hotelgäste, die wieder häufiger direkt buchen, ist erstmals wieder gestiegen.
Nach Jahren des Wachstums der Online-Portale bei Hotelbuchungen verlieren sie jetzt in Deutschland erstmals Marktanteile. Der Grund dafür dürfte neben den Pandemie-Folgen auch ein Gerichtsurteil des Bundesgerichtshofes (BGH) sein.
Die Karlsruher Richterinnen und Richter haben im Jahr 2021 demnach entschieden, dass Bestpreisklauseln für die Durchführung des Plattformvertrages zwischen Online-Anbietern und den Hotelunternehmen mit dem Kartellrecht nicht vereinbar seien. Die Folge: Die Anbieter von Hotels können den Gästen direkt auch günstigere Zimmerpreise als ein Online-Portal anbieten.
Eine von dem europäischen Hotelverband Hotrec (Hotels, Restaurants & Cafés in Europa) veröffentlichte Studie zeigt, dass der gemeinsame Marktanteil von Booking.com, HRS und ähnlichen Internetvermittlern in Deutschland 2021 auf 29,2 Prozent abgerutscht ist. Zwischen den Jahren 2013 und 2019 war er noch von 20,6 auf 30,9 gestiegen. Bei der Ermittlung der Daten wurden insgesamt 3.900 Hotelbetreiber in Europa befragt.
Von dieser rückgängigen Buchungs-Entwicklung der Online-Portale profitieren in erster Linie die Hotels selbst. Sie konnten bei ihren Direkt-Reservierungen im vergangen Jahr 3,2 Prozentpunkte gegenüber 2019 gewinnen. Der Anteil der Hotelgäste, die direkt gebucht hat, war in den sechs Jahren zuvor von 67,3 Prozent auf 59, 7 Prozent geschrumpft.