Politik

Selenskyj wirft Mitarbeitern des Inlandsgeheimdienstes Hochverrat vor

Der ukrainische Präsident entlässt den Chef des Inlandsgeheimdienstes SBU und eine Generalstaatsanwältin. Beamter beider Einrichtungen sollen Kollaboration mit Russland und Hochverrat begangen haben.
18.07.2022 12:01
Aktualisiert: 18.07.2022 12:01
Lesezeit: 1 min
Selenskyj wirft Mitarbeitern des Inlandsgeheimdienstes Hochverrat vor
Aus Ärger über Verrat im ukrainischen Sicherheitsapparat hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Chefs von Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft abgesetzt, hier bei einer Videoansprache am 13. Juli 2022. (Foto: dpa) Foto: Ukrainian Presidential Press Off

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Chef des Inlandsgeheimdienstes SBU entlassen. Zudem feuerte er eine Generalstaatsanwältin. Er begründete dies am Sonntagabend mit deren Verantwortung für zahlreiche Fälle von Kollaboration mit Russland. Es sind die hochrangigsten Rauswürfe seit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar.

Iwan Bakanow und Iryna Wenediktowa seien ihrer Ämter enthoben, schrieb Selenskyj auf Twitter. Später erklärte er, mehr als 60 Mitarbeiter von Bakanow und Wenediktowa würden in den von Russland besetzten Gebieten gegen die Ukraine arbeiten. Das werfe „sehr ernste Fragen“ für die zuständige Führung auf. Bakanow ist ein Jugendfreund Selenskyjs und war seit 2019 im Amt. Wenediktowa war für die Verfolgung russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine zuständig.

Insgesamt gebe es 651 Strafverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration von Mitarbeitern der Staatsanwaltschaften, Ermittlungsbehörden und anderer Strafverfolgungsbehörden, so Selenskyj. Diese hohe Zahl mache deutlich, wie groß die Herausforderung der russischen Infiltration für die Ukraine ist, die sich nach eigenen Angaben im Kampf gegen Russland um ihr Überleben befindet. Russische Truppen haben inzwischen große Teile des Südens und Ostens der Ukraine erobert. Es ist unklar, warum die südliche Region Cherson relativ schnell an Russland fiel. Rund um Kiew hatte es noch starken ukrainischen Widerstand gegeben, der Russland schließlich zum Rückzug von dort zwang.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...