Die Leistungskraft in Zahlen: Allein die 1.000 größten deutschen Familienunternehmen erzielen einen Jahresumsatz von rund 1,93 Billionen Euro. Davon sind 256 Umsatzmilliardäre und 322 Weltmarktführer. Das geht aus einem Ranking des Lexikons der deutschen Weltmarktführer von Die Deutsche Wirtschaft (DDW), dem offenen Informationsnetzwerk der deutschen Wirtschaft, hervor.
Der größte Anteil der Top-Familienunternehmen sind mit 64,4 Prozent der Industrie zuzurechnen, 17,9 Prozent dem Handel und 17,7 Prozent der Dienstleistung. Im Vergleich: Bei den 10.000 wichtigsten Mittelständler liegt der Anteil der Industrieunternehmen bei 51 Prozent.
Nach Branchen liegen Maschinen- und Anlagenbau mit 86 Unternehmen auf Platz eins, gefolgt von Automative und dem Autohandel.
Die Grundpfeiler des Erfolgs sind neben Flexibilität und Schnelligkeit vor allem Forschung und Innovation. Allein 44 Prozent unter den größten deutschen Familienunternehmen geben an, in Forschungskooperationen aktiv zu sein, sogar 61 Prozent verfügen über Hochschulkooperationen.
Tradition und Innovation
Eines der markantesten Kennzeichen der deutschen Familienunternehmen ist aber ihre Verbindung aus Tradition und Innovation, das durchschnittliche Gründungsjahr der Top-1000 ist das Jahr 1925.
Im Schnitt halten 1,2 Gesellschafterfamilien ein Top-Familienunternehmen. Doch bei den großen älteren Familienunternehmen kann dieser Personenkreis auf mehrere hundert Gesellschafter anwachsen. Dagegen haben 32 Prozent der Top-Unternehmen ihre operative Führung auf einen Fremdgeschäftsführer übertragen. Bei den Unternehmen ab eine Milliarde Euro Jahresumsatz sind es bereits 60 Prozent familienfremder Geschäftsführer.
Allerdings sind Frauen in den absoluten Top-Positionen mit nur 4,3 Prozent rar gesät. Auch interessant: Erfolg braucht keinen Metropolen—Standort. So finden sich die Top-1000 in 563 Städten von Aachen bis Zörbig. Die Stadt mit den meisten großen Familienunternehmen ist Hamburg mit insgesamt 62. Es folgen München mit 29, Düsseldorf und Bremen mit jeweils 21 und Stuttgart mit 15 Unternehmen.
Auf Bundesländerebene befinden sich die meisten großen Familienunternehmen mit einer Anzahl von 253 in Nordrhein-Westfahlen, vor Bayern mit 199 und Baden-Württemberg mit 198 Unternehmen.
Als das größte deutsche Familienunternehmen führt die Volkswagen AG das Ranking an, dahinter folgen die Schwarz Gruppe, die BMW Group, die Robert Bosch GmbH, die Fresenius Gruppe, die Continental AG, das Technologieunternehmen Heraeus Holding GmbH, sowie auf Platz neun und zehn die Merckle Gruppe aus Ulm und die Düsseldorfer Metro AG. Das größte Medienunternehmen ist Bertelsmann auf Platz 15, dicht gefolgt von der Würth-Gruppe mit Sitz in Künzelsau. (ps)