Die Kaufzurückhaltung vieler Verbraucher angesichts steigender Energiepreise und hoher Inflation hat bei der Parfümeriekette Douglas keine Spuren hinterlassen. Im Gegenteil: Douglas konnte den Umsatz und das operative Ergebnis im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (April bis Juni) deutlich steigern, wie das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte.
Das Ende zahlreicher Corona-Auflagen sorge "für eine Art kleine Sonderkonjunktur", sagte Douglas-Chefin Tina Müller am Dienstag. Die Menschen gingen wieder auf Hochzeiten, Familienfeiern und Festivals - und machten sich dafür schön. Das spielt Douglas in die Karten. "Wir sehen in beiden Kanälen nicht, dass weniger oder billiger gekauft wird", betonte Müller mit Blick auf das Online-Geschäft und die Filialen.
Auch im vierten Quartal würden Umsatz und Ergebnis voraussichtlich weiter steigen. Sorge bereiten Müller aber Probleme in den Lieferketten - große Hersteller von L'Oreal bis Coty stellten nicht so viel Waren zu, wie Douglas verkaufen könnte, beklagte sie. Für das Weihnachtsgeschäft will Müller nun vorsorgen und zieht Bestellungen vor, um die Lager aufzufüllen.
Der Umsatz kletterte im dritten Quartal auf 830 (Vorjahr: 644) Millionen Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte auf 64 (24) Millionen Euro zu. "Wir sehen eine deutlich gestiegene Nachfrage im stationären Geschäft bei anhaltend hohen E-Commerce-Umsätzen", betonte Müller. "Besonders erfreulich ist, dass wir mit dem Gesamtumsatz jetzt wieder spürbar über dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie liegen."
Bei Douglas strömen die Verbraucher nach dem Ende der Corona-Auflagen wieder in die Filialen. Gleichzeitig hat die Kette ihr Online-Geschäft deutlich ausgebaut. Zudem profitiert Douglas vom Konzernumbau - die Düsseldorfer hatten nicht mehr rentable Filialen geschlossen. Die Ebitda-Marge verbesserte sich im Quartal auf 7,7 (3,7) Prozent.
Unter dem Strich grenzte Douglas den Verlust weiter ein, er belief sich auf 56,8 (79,1) Millionen Euro. Auf Douglas lasten Zinszahlungen, denn die Übernahme durch den Finanzinvestor CVC war schuldenfinanziert, was Douglas sozusagen zurückverdienen muss.
Douglas-Mehrheitseigner CVC hatte in der Vergangenheit Möglichkeiten für eine Rückkehr der Parfümeriekette an die Börse ausgelotet. Ein Börsengang sei für Douglas "immer eine Option", bekräftigte Müller. Entscheidungen gebe es aber nicht.