Politik

Kernkraftwerk Saporischschja: Erste Reisegespräche

Derzeit verhandelt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde mit russischen Vertretern über einen Besuch des Atomkraftwerkes in der Ostukraine.
25.08.2022 13:06
Aktualisiert: 25.08.2022 13:06
Lesezeit: 1 min
Kernkraftwerk Saporischschja: Erste Reisegespräche
Das von den Russen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja ist Europas leistungsstärkstes AKW. (Foto: dpa) Foto: Uncredited

Treffen in Istanbul: Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Rafael Grossi, hat sich in der türkischen Metropole mit Vertretern der russischen Behörde Rosatom getroffen, um über eine Expertenreise zum von den Russen besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja zu verhandeln.

In diesem Zusammenhang sagte Rosatom-Chef Alexej Lichatschow nach eigenen Angaben den Experten eine logistische Unterstützung zu, sofern es die militärische Lage zuließe. Allerdings: Die grundsätzlich von allen Seiten unterstützte IAEA-Mission hat bislang noch keine endgültige Zusage bekommen das Atomkraftwerk besichtigen zu dürfen.

Auch wiederholte Lichatschow den Vorwurf, dass ukrainische Truppen das Atomkraftwerk beschießen würden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hingegen fordert eine Übergabe des umkämpften Atomkraftwerks Saporischschja an die Internationale Atomenergiebehörde. Eine IAEA-Expertenmission solle „so schnell wie möglich“ und dauerhaft die Kontrolle über die von Russen besetzte Anlage übernehmen, so der ukrainische Präsident bei einer Sicherheitsratssitzung.

Dabei spricht er weiter von einer nuklearen Erpressung Russlands und verlangt, dass sich die Russen, die derzeit das Atomkraftwerk als eine Art Schutzschild benutzen, vollständig aus dem Kernkraftwerk in der Ostukraine zurückziehen.

Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des Atomkraftwerkes vor, während auf internationaler Ebene die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe wächst.

Unterdessen soll der von russischer Seite eingesetzte Bürgermeister von Saporischschja, Ivan Suschko, gestern von einer Autobombe getötet worden sein. Das teilte ein Mitglied der regionalen Staatsverwaltung mit. (ps)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Familienunternehmen Voelkel: Mit Ingwer-Shots zur größten Bio-Safterei der Welt
26.12.2025

Voelkel ist bekannt für seine Obst- und Gemüsesäfte aus biologischem Anbau. Stefan Voelkel leitet das Unternehmen in dritter Generation...

DWN
Technologie
Technologie Autonomes Fahren: Bolt bringt chinesische Technologie nach Europa
26.12.2025

Europa erlebt eine neue Phase im Wettbewerb um autonome Mobilität, da chinesische Technologieanbieter zunehmend mit großen...

DWN
Panorama
Panorama Die spektakulärsten Weihnachtsbäume weltweit: Wenn Tradition zur Show wird
26.12.2025

Lichtermeere, Rekordhöhen und ungewöhnliche Kulissen: Rund um den Globus werden Weihnachtsbäume zu echten Spektakeln. Von italienischen...

DWN
Immobilien
Immobilien The Line: Saudi Arabiens hochgestapelte Megacity quer durch die Wüste
26.12.2025

Eines der wohl ambitioniertesten und innovativsten Infrastrukturprojekte unserer Zeit ist The Line. Die von Saudi-Arabien geplante...

DWN
Finanzen
Finanzen Dotcom-Blase der 1990er: Wie Spekulationen den Markt auf den Kopf stellte
26.12.2025

Die späten 1990er Jahre waren geprägt von einem beispiellosen Börsenboom im Technologiesektor, der als Dotcom-Blase bekannt wurde....

DWN
Politik
Politik Demokratie unter Dauerstress: Der globale Trend zur Autokratie
26.12.2025

2026 könnte zum Wendepunkt werden: Von Washington bis Berlin geraten liberale Demokratien unter Druck. Autokraten gewinnen Einfluss,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prognose: Startet die deutsche Wirtschaft 2026 endlich durch?
25.12.2025

Drei Jahre Flaute, kaum Wachstum – doch 2026 könnte die deutsche Wirtschaft endlich drehen. Prognosen deuten auf leichte Erholung,...