Politik

Scholz-Kritiker Post rechnet mit der SPD ab und tritt aus

Florian Post verlässt die SPD. Der frühere Bundestagsabgeordnete und Kritiker von Olaf Scholz rechnet zudem mit seiner Partei ab, die nicht mehr wählbar sei.
25.08.2022 13:20
Aktualisiert: 25.08.2022 13:20
Lesezeit: 1 min
Scholz-Kritiker Post rechnet mit der SPD ab und tritt aus
Die Münchner SPD hält die Kritik und den Austritt von Florian Post für nicht nachvollziehbar. (Foto: dpa) Foto: Bernd von Jutrczenka

Der frühere Bundestagsabgeordnete und Kritiker von Olaf Scholz, Florian Post, verlässt die SPD. In einem Schreiben an den Münchner SPD-Unterbezirk, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, erklärt der 41-Jährige seinen Austritt und rechnet mit seiner Partei ab.

Die SPD sei «für Menschen mit gewöhnlichen Alltagssorgen keine wählbare Partei mehr», schreibt Post in dem Brief. Es gebe eine zunehmende Entfremdung zwischen «der heutigen Funktionärsschicht einerseits und der Mehrheit der Mitglieder, den noch verbliebenen Stammwählern und den massenhaft abgesprungenen Ex-Wählern».

Post saß von 2013 bis 2021 im Bundestag und fiel dort unter anderem durch scharfe Kritik am heutigen Kanzler Scholz und der früheren Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles auf. Bei der Bundestagswahl 2021 bekam Post in Bayern keinen aussichtsreichen Listenplatz mehr und verlor sein Mandat.

In seinem Austrittsschreiben beklagt Post nun, die SPD in München setze sich nicht mehr für Handwerker, Gewerbetreibende und Gastronomen ein, sondern versuche, «kleinsten Minderheiten nachzueifern». Er spottet über die Idee, Gender-Beauftragte in Kitas zu etablieren, wirft SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert Opportunismus vor und kritisiert SPD-Steuerpläne als «linke Ideologie».

Die SPD München bedauerte den Austritt. Post habe sich nach seiner Niederlage bei der Aufstellung der Bundestagskandidaten nicht mehr an innerparteilichen Debatten beteiligt und sich von der Linie der Bundes- wie der Münchner SPD abgegrenzt, erklärte der Vorsitzende Christian Köning. Seine Kritik sei nicht nachvollziehbar. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas China-Illusion zerplatzt: Handelskammer-Chef warnt vor „Verkehrsunfall in Zeitlupe“
06.08.2025

Chinas Industrie erobert trotz westlicher Gegenwehr immer größere Teile des Weltmarktes – getrieben von Deflation, Währungsrückenwind...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Trumps Politik und geopolitische Spannungen treiben Goldnachfrage in Deutschland
06.08.2025

Wer vom steigenden Goldpreis profitieren will, denkt oft an physisches Gold. Doch es gibt eine spannende Alternative: Aktien von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tariftreuegesetz: Das nächste Bürokratiemonster für Unternehmen kommt
06.08.2025

Das Kabinett hat das Tariftreuegesetz durchgewunken. Das Gesetz soll sichern, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen gehen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen Pharma-Aktien im Ausverkauf: Politische Risiken eröffnen langfristige Einstiegschancen
06.08.2025

Trotz stabiler Nachfrage und solider Bilanzen geraten Pharma-Aktien 2025 ins Hintertreffen. Grund ist die Rückkehr Donald Trumps ins...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenangebote: Vonovia sucht händeringend 2800 neue Mitarbeiter 
06.08.2025

Dass Unternehmen den Abbau tausender Stellen ankündigen, ist seit langem tägliche Realität in Deutschland. Währenddessen sucht der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Panzer statt Autos: Schaeffler will in die Rüstungsindustrie einsteigen
06.08.2025

Miese Zahlen beim Autozulieferer: Schaefflers Umsatz und Gewinn schwächeln. Jetzt prüft der Automobil- und Industriezulieferer, ob sich...

DWN
Politik
Politik Polen: Präsident Karol Nawrocki legt Amtseid ab - kommt jetzt ein Kurswechsel für die EU?
06.08.2025

Karol Nawrocki wird heute als neuer Präsident Polens vereidigt. Der PiS-nahe Historiker kündigt eine harte Konfrontation mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Personalabbau – nach Automobil- und Chemieindustrie trifft es jetzt die Pharmabranche
06.08.2025

Alarmstimmung in der Pharmabranche: Rund 4.000 Menschen protestierten in Marburg gegen Stellenstreichungen in der Pharmabranche. Betroffen...