Politik

Merz: Deutschland sollte Kiew auch mit Kampfpanzern helfen

Unionsfraktionschef Friedrich Merz will deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 in die Ukraine schicken. Dies fordert Kiew bereits seit Monaten.
02.09.2022 12:43
Aktualisiert: 02.09.2022 12:43
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Merz: Deutschland sollte Kiew auch mit Kampfpanzern helfen
Leopard-2-Panzer der Bundeswehr. (Foto: dpa) Foto: Michael Kappeler

Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat sich für eine Lieferung von deutschen Leopard 2-Kampfpanzern zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg ausgesprochen. "Wir sollten auch in dieser Hinsicht der Ukraine helfen, damit sie in der Lage sind, die russische Aggression zurückzudrängen", sagte der CDU-Vorsitzende am Freitag am Rande einer Klausur der Spitze der Unionsfraktion im oberbayerischen Murnau.

Zuvor hatte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal eine solche Lieferung gefordert. Schmyhal wird am Samstag in Berlin erwartet. Am Sonntag wird er von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt empfangen. Schmyhal ist der höchstrangige ukrainische Politiker, der Berlin seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als einem halben Jahr besucht.

In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur sagte Schmyhal: "Wir benötigen einen Wandel in der Philosophie der Waffenlieferungen. Damit meine ich: Es sollten auch moderne Kampfpanzer geliefert werden." Die Ukraine erwarte "von den USA, dass sie uns ihre Abrams-Panzer liefern und von Deutschland erwarten wir Leopard 2".

Merz sagte, er habe mit Schmyhal bereits am 2. Mai in Kiew auch über das Thema Waffenlieferungen gesprochen. Er werde ihn nun auch am Sonntag oder Montag am Rande von dessen Besuch in Berlin treffen. Der Fraktionschef betonte: "Eine Lieferung von deutschen Panzern, auch Kampfpanzern, entspricht dem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 28. April 2022", wie dies die Unionsfraktion gefordert habe.

Für Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist eine direkte Lieferung von Kampf- und Schützenpanzern bisher ein Tabu. Auch kein anderer Nato-Staat hat bisher solche Waffensysteme an die Ukraine abgegeben. Spanien hat allerdings Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion angeboten.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, er könne die Anforderung aus der Ukraine nachvollziehen, dass man auch weitere Waffenlieferungen brauche. "Über die Details, welche Waffen, werden wir uns immer wieder erneut und in jedem Einzelfall auch unterhalten", sagte er. "Klar ist aber: Wir wollen weiter auch mit schweren Waffen die Ukraine unterstützen." (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nach Drohnenabschuss in Polen: keine Beweise für russische Drohnen - Tusk beantragt Nato-Konsultationen
10.09.2025

Nach dem Eindringen von mehreren Drohnen in den polnischen Luftraum hat die Regierung in Warschau Konsultationen nach Artikel 4 des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftswunder Griechenland: Steuersenkungen dank guter Wirtschaftslage
10.09.2025

2010 kurz vor der Pleite - heute zählt Griechenland zu den wachstumsstärksten Ländern in der EU. Jetzt will Ministerpräsident...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
10.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...

DWN
Finanzen
Finanzen THG-Prämie beantragen: So sichern Sie sich als E-Auto-Besitzer Extra-Geld
10.09.2025

Seit 2022 können E-Auto-Besitzer dank der THG-Prämie bares Extra-Geld erhalten. Klingt verlockend, doch der Markt ist unübersichtlich....

DWN
Politik
Politik Trump-Zölle: USA drohen China und Indien mit Strafabgaben wegen russischem Öl
10.09.2025

Trump verschärft den Druck: Wer russisches Öl kauft, soll zahlen. Mit drastischen Strafzöllen auf China und Indien will er Putins...

DWN
Politik
Politik AfD-Verbot: CSU im Bundestag will nicht über AfD-Verbotsantrag sprechen
10.09.2025

AfD-Chef Tino Chrupalla sieht seine Partei unaufhaltsam auf dem Weg zur Regierungsübernahme. Grüne, SPD und Linke wollen jetzt...

DWN
Politik
Politik Energiewende: Tennet warnt vor instabilen Stromnetz in Deutschland
10.09.2025

Das deutsche Stromnetz wird international als eines der sichersten angesehen. Jetzt zeichnet sich laut dem Übertragungsnetzbetreiber...

DWN
Panorama
Panorama Auswandern: Wohin es deutsche Auswanderer zieht
10.09.2025

Immer mehr Deutsche wandern aus: Bei der Wahl ihres neuen Lebensmittelpunktes setzen viele Deutsche auf räumliche Nähe. Für das...