In seinem am Dienstag veröffentlichten Bericht warnt der IWF vor den Auswirkungen, die eine Verschärfung der Schuldenkrise mit sich bringen würde. „Deutschland ist eine der offensten großen Volkswirtschaften weltweit“ und das mache Deutschland aber auch extrem anfällig für negative Entwicklungen von außen – sowohl bei einer Flaute in der Eurozone als auch in der Weltwirtschaft.
Diese Offenheit der deutschen Wirtschaft im Handel und im Finanzbereich berge zusammen mit den relativ hohen Außenständen der deutschen Banken im benachbarten Ausland hohe Risiken. Sollte es zu tiefen Erschütterungen im Euroraum kommen, könnte das für Deutschland einen „massiven Einbruch“ auslösen, so der Fonds. Zwar habe die Stärke der deutschen Banken zugenommen, „doch bleiben Verwundbarkeiten“, heißt es in dem Bericht. Noch immer sei die Qualität ihres Kapitals und ihre Profitabilität relativ niedrig. Wichtig seien deshalb eine Verbesserung der Einlagensicherung, eine schärfere Aufsicht über grenzüberschreitende Bankgeschäfte und weitere Schritte zur Restrukturierung der Landesbanken.
Dem IWF zufolge sei es Aufgabe der Politik, die deutsche Wirtschaft stärker gegen Abwärtsrisiken abzusichern: Neben der Stärkung des Wachstumspotenzials auf mittlere Sicht gehe es hier auch um die Stabilisierung der Euro-Zone. Besonders Deutschland könne etwas zur tun, um das Vertrauen der Märkte in die Eurozone zurück zu gewinnen. Deutschland solle stärker die gemeinsame europäische Vision für eine stabile Architektur des Währungsraumes nach der aktuellen Krise nach außen vertreten. Darüber hinaus könnten aber auch Strukturreformen in angeschlagenen Euroländern durch einen flexibleren Einsatz von EU-Mitteln erhöht werden.