Im Fall des unter Kinderpornografie-Verdacht stehenden SPD-Politikers Sebastian Edathy ist ein möglicherweise wichtiges Beweismittel verschwunden. Edathy habe seinen dienstlichen Laptop dem Bundestag am 12. Februar als gestohlen gemeldet, berichtete der Stern am Montag unter Berufung auf Bundestags-Sprecher Ernst Hebeker.
Bei Jauch am Sonntag sagte der CDU-Mann Bosbach, dass Edathy auch den Server des Deutschen Bundestages für seine Machenschaften verwendet habe.
Die SPD versucht mit allen Mitteln, den Fall Edathy loszuwerden. Am Sonntag bei Jauch äußerte der SPD-Abgeordnete Lauterbach Abscheu an Kinderpornos, nachdem die Spiegel-Reporterin Gisela Friedrichsen massiven Applaus geerntet hatte: Sie hatte gesagt, dass es für sie nicht wichtig sei, ob das Material strafrechtlich relevant sei oder nicht - sie wolle einfach nicht von einem Politiker im Bundestag vertreten werden, der jahrelang aus Kanada Fotos von nackten Minderjährigen gekauft hat.
Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte am 10. Februar Büro- und Privaträume Edathys durchsuchen lassen, um mögliche Beweise zu sichern. Edathy soll Filme und Bilder unbekleideter Jungen bei einem kanadischen Porno-Versand bestellt haben. Strittig ist, ob das Material strafrechtlich relevant ist. Edathy bestreitet illegales Handeln. Zudem steht die Frage im Raum, ob Edathy frühzeitig gewarnt worden sein könnte. Am Freitag war Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) zurückgetreten, weil er im vergangenen Jahr als damaliger Innenminister SPD-Chef Sigmar Gabriel informiert hatte, dass Edathys Name im Zuge internationaler Ermittlungen aufgetaucht sei.