Deutschland

Investor lässt TV-Hersteller Loewe hängen

Die bisherigen Investoren sind überraschend vom Kaufvertrag zurückgetreten. Der TV-Hersteller Loewe muss sich nun nach einem neuen Investor umsehen, um die drohende Pleite abzuwenden. Sie konnten das nötige Kapital nicht aufbringen.
25.02.2014 11:16
Lesezeit: 1 min

Der Investor Panthera GmbH tritt überraschend von einer Übernahme des Fernseh-Herstellers Loewe zurück. Die Münchner Firma kann das nötige Geld für den Kauf nicht aufbringen. Loewe erklärte, man werde den Rücktritt vom Kaufvertrag juristisch anfechten.

Die Immobilienkaufleute Constantin Sepmeier und Stefan Kalmund, sowie der ehemalige Apple-Manager Jan Gesmar-Larsen gründeten die Panthera GmbH eigens zur Übernahme des angeschlagenen Fernseh-Herstellers Loewe. Nach Berichten der FAZ haben die Investoren jedoch selbst erhebliche Probleme, das nötige Kapital für den Kauf aufzubringen.

Panthera wollte ursprünglich die Patent- und Markenrechte, sowie die Hälfte der Belegschaft der Loewe AG übernehmen. Der Fernseh-Hersteller teilte jedoch am gestrigen Abend mit, dass die Investoren vom Kaufvertrag zurücktreten sind.

„Loewe wird diesen Rücktritten widersprechen und die Erwerber zum Closing auffordern, weil nach Auffassung von Loewe die Rücktritte ohne jeglichen Rechtsgrund erfolgten“, so ein Unternehmenssprecher. Loewe prüft derzeit die Einleitung rechtlicher Schritte.

Ungeachtet eines möglichen Rechtsstreits mit der Panthera GmbH sucht Loewe bereits einen neuen finanzstarken Investor. Um Zeit für die Investorensuche zu gewinnen, hofft der Vorstand des Unternehmens, Rolf Rickmeyer, auf einen Aufschub durch die Gläubiger. Der größte Gläubiger ist der Pensionssicherungsverein PSV, der eine Auszahlung der Betriebsrenten der Mitarbeiter sicherstellt.

Sinkende Umsätze und die starke Konkurrenz aus Asien zwangen den traditionsreichen Fernseh-Hersteller im letzten Jahr dazu, Insolvenz anzumelden (mehr hier). Vergleichbare Geräte von Samsung oder LG aus Asien kosten im Durchschnitt nur ein Drittel der Loewe-Fernseher.

Auch deshalb befürchten die Mitarbeiter am Hauptsitz in Kronach, dass die Produktion unter einem neuen Investor nach Asien verlagert wird. Um die Arbeitskosten zu senken, entließ das Unternehmen bereits knapp die Hälfte seiner 1000 Mitarbeiter. Weitere Entlassungen sind bereits geplant.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...

DWN
Politik
Politik Kanada knickt ein: Handelsgespräche mit den USA nach Steuer-Rückzug wieder aufgenommen
30.06.2025

Die Regierung von Premierminister Mark Carney muss einlenken: Kanada streicht die Digitalsteuer für US-Konzerne – sonst drohen massive...

DWN
Politik
Politik Analyse: „Achse des Bösen“ knistert – Iran hat keine Freunde
30.06.2025

Die „Achse des Bösen“ wackelt: Nach den westlichen Angriffen auf Iran schweigen Russland, China und Nordkorea auffällig. Für den...

DWN
Politik
Politik Iran droht Trump indirekt mit dem Tod – Waffenruhe in Gaza in Sicht?
30.06.2025

Zwischen Drohungen, Diplomatie und geopolitischem Kalkül: Der Iran richtet scharfe Worte an Donald Trump und spricht gleichzeitig über...

DWN
Politik
Politik Citigroup-Chefin sieht Revolution der Wirtschaft: Größer als Trumps Handelskrieg
30.06.2025

Citigroup-Chefin Jane Fraser sieht im Exklusiv-Interview die KI als größte Umwälzung seit Jahrzehnten. Trump, Handelspolitik und Zölle...