Lesezeit: 4 min
30.09.2022 08:25  Aktualisiert: 30.09.2022 08:25
Carports oder Garagen sind auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Carport oder Garage?
Wie sollte man die eigenen Fahrzeuge unterstellen? Im Carport oder der Garage? (Foto: Pixabay)

Als Bauherr ist man vor dem Hausbau mit unzähligen Fragen beschäftigt. Eine davon ist mit

Sicherheit die Frage nach der Art des Unterstands für die eigenen Fahrzeuge. Schließlich sollen

Auto, Motorrad und Co sicher und geschützt unterstehen. Die Garage und der Carport zählen dabei

zu den beliebtesten Lösungen.

Nicht nur die Optik und das Material lassen große Unterschiede erkennen – Carports und Garagen

unterscheiden sich auch in ihrer Bauweise erheblich voneinander und liegen was das Finanzielle

betrifft oftmals weit auseinander. Zwar bieten beide mit der Funktion als Unterstand einen gewissen

Schutz vor Wettereinflüssen, jedoch ergeben sich alleine aufgrund ihrer Bauart viele verschiedene

Vor- und Nachteile, die im weiteren Verlauf des Artikels näher beleuchtet werden.

Die Garage

Garagen bieten in der Regel einen optimalen Rundumschutz. Das liegt zum großen Teil an ihrer

geschlossenen Bauweise, die nicht nur vor Wind und Wetter, sondern auch vor Diebstahl, Einbruch,

Vandalismus und den gefürchteten Marderbissen am Fahrzeug schützt. Auf lästiges Eiskratzen im

Winter kann ebenfalls getrost verzichtet werden. Lediglich bei der Belüftung und Entlüftung sollte

darauf geachtet werden, dass diese ausreichend gewährleistet ist, da sich ansonsten leicht Rost am

Fahrzeug bilden kann.

Bei großräumigen Garagen ist es sogar häufig so, dass diese noch zusätzlichen Platz für Fahrräder,

Gartengeräte oder eine Hobbywerkstatt haben. Das hat jedoch alles seinen Preis. Zwar sind einfache

Fertiggaragen bereits ab wenigen tausend Euro erhältlich, gemauerte Massivgaragen kosten

hingegen schnell mal 15.000 Euro und können je nach Größe und Ausstattung auch weit darüber

liegen.

Fertiggaragen eignen sich besonders zum Nachrüsten, beispielsweise wenn beim Hausbau anfänglich

auf eine Garage verzichtet wurde. Da sie aus vorgefertigten Materialien bestehen und die Größe

genormt ist, lassen sie sich im Gegensatz zur gemauerten Massivgarage nicht einfach individuell auf

ein Haus anpassen, was durchaus ein Nachteil sein kann. Gemauerte Garagen sind deshalb häufig

eine Lösung auf Dauer und bieten Bauherrn viel Raum bei der Gestaltung.

Der Carport

Gerade auf kleineren Grundstücken kann eine Garage sehr massiv wirken. Hier bietet sich mit dem

Carport eine echte platzsparende Alternative an. Dieser ist üblicherweise nicht nur preislich deutlich

attraktiver als herkömmliche Garagen, sondern bietet auch erfahrenen Heimwerkern die

Möglichkeit, ihr handwerkliches Geschick mal wieder unter Beweis zu stellen. Bausätze zum

Selbstaufbau sind dafür schon ab 1.000 Euro erhältlich, der Preis für hochwertige Modelle kann bei

rund 5.000 Euro und mehr liegen.

Durch seine offene Bauweise sorgt der Carport für eine optimale Belüftung, sodass Abgase und

Feinstaub schnell entweichen können. Außerdem wirkt ein Carport gegenüber einer Garage

architektonisch nicht so wuchtig und etwas eleganter. Ähnlich wie bei Fertiggaragen kann er ohne

allzu großen Aufwand auch nach dem Bau einer Immobilie – also zu einem späteren Zeitpunkt – auf

dem Grundstück des Eigenheims errichtet werden.

Da Carports frei und schnell zugänglich sind und in vielen Fällen nur über ein Dach verfügen, bieten

sie etwas weniger Schutz und verhindern auch im Winter das Eiskratzen nicht so effektiv wie es die

Garage tut. Wer über ausreichen Budget verfügt, kann über eine Kombination aus beidem nachdenken.

So lässt sich ein Carport durchaus mit einer Garage kombinieren, sodass man einen

zusätzlichen überdachten Stellplatz direkt vor der Haustür gewinnt.

Baugenehmigung

Wenn Sie sich für die Erstellung einer Garage oder eines Carports auf Ihrem Grundstück entschieden

haben, bleibt noch die Frage zu klären, ob Sie dafür eine Baugenehmigung benötigen. Da dies von

Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist, gilt es die jeweilige Landesbauordnung sowie den

örtlichen Bebauungsplan genau unter die Lupe zu nehmen. Erkundigen Sie bei der zuständigen

Bauaufsichtsbehörde nach den örtlichen Bestimmungen und Auflagen. Auch ein Gespräch mit den

Nachbarn kann nicht schaden, um zukünftigen Ärger an der Grundstücksgrenze aus dem Weg zu

gehen.

Umweltaspekte

Dem Thema Nachhaltigkeit wird auch beim Unterstand eine immer größere Bedeutung

zugeschrieben. So sorgt ein begrüntes Carport- oder Garagendach für eine deutlich effektivere

Kühlung im Sommer und bringt Wärmedämmung im Winter. Gleichzeitig schafft es ein besseres

Mikroklima in der Umgebung, was besonders in Städten sinnvoll sein kann und zur Verbesserung der

Luftqualität beiträgt. Auch bei schweren Regenfällen hilft ein Gründach, indem es Wasser aufnimmt,

zeitverzögert in einem geringeren Umfang wieder abgibt und so die Kanalisation entlastet.

***

Nico Bülles arbeitet als Freischaffender in der Kultur- und Kreativwirtschaft und ist für Verlage und Agenturen sowie für bildungspolitische und soziale Organisationen tätig.

 

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