Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach hat sich skeptisch darüber geäußert, ob der Versorger die milliardenschweren Staatshilfen in voller Höhe wird zurückzahlen können. Dies wäre „ein sehr ambitioniertes Ziel“, sagte der Manager in einem am Freitag vorab veröffentlichten Bericht der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.
Mit Blick auf die aktuellen Verluste sagte der Manager: „Das schwankt sehr stark. Seit Anfang Dezember lagen die täglichen Verluste bei knapp 70 Millionen Euro, die letzten Tage leicht darunter.“ Im September hätten die Tagesverluste zeitweise über 200 Millionen Euro gelegen. Dies seien „monströse Zahlen.“
Uniper-Aktionäre stimmen für Verstaatlichung
Die Aktionäre hatten Anfang der Woche zur Rettung des Versorgers und zur Sicherung der Gasversorgung in Deutschland dessen Verstaatlichung zugestimmt. Mit den Beschlüssen für eine Kapitalerhöhung von acht Milliarden Euro und der Schaffung eines genehmigten Kapitals von 25 Milliarden Euro jeweils unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre sollen Uniper und der Bund Mittel in die Hand bekommen, um den Konzern zu stabilisieren.
Der mit Abstand größte deutsche Gaskonzern macht seit Monaten hohe Verluste, weil er teuren Ersatz für ausbleibende Erdgaslieferungen aus Russland besorgen muss. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hatten die Düsseldorfer ein Minus von 40 Milliarden Euro angehäuft - der größte Netto-Verlust eines deutschen börsennotierten Unternehmens seit Bestehen der Bundesrepublik.