Wirtschaft

Yuan-Clearing: China und Brasilien forcieren Handel ohne Dollar

Die chinesische Zentralbank will eine Yuan-Clearingstelle für Brasilien einrichten. Dies soll den bilateralen Handel und Investitionen ohne Dollar erleichtern.
Autor
07.02.2023 18:15
Aktualisiert: 07.02.2023 18:15
Lesezeit: 1 min
Yuan-Clearing: China und Brasilien forcieren Handel ohne Dollar
Brasilien reiht sich ein in die Liste der Staaten, die ein Yuan-Clearing ermöglichen, um sich vom Dollar unabhängiger zu machen. (Foto: dpa) Foto: Arno Burgi

Die chinesische Zentralbank hat eine Absichtserklärung über die Einrichtung einer Clearing-Ordnung für den Yuan in Brasilien unterzeichnet. Dies teilte die People's Bank of China am Dienstag mit. Die Einrichtung eines solchen Systems für den Renminbi oder Yuan wäre für grenzüberschreitende Transaktionen von Vorteil und würde den bilateralen Handel und die Investitionstätigkeit weiter fördern.

Der bilaterale Handel zwischen China und Brasilien erreichte nach Angaben des chinesischen Zolls im vergangenen Jahr ein Volumen von 172 Milliarden Dollar, wie Reuters berichtet. China versucht seit 2009, den Yuan weltweit zu stärken, um die Abhängigkeit vom Dollar bei der Abwicklung von Handel und Investitionen zu verringern und die Rolle des Dollars als wichtigste Reservewährung der Welt anzufechten.

China hat die Internationalisierung des Yuan stetig vorangetrieben. In den letzten Monaten hat das Land bereits ähnliche Yuan-Clearing-Vereinbarungen mit Pakistan, Kasachstan und Laos unterzeichnet. Zudem wurde im November letzten Jahres eine Yuan-Clearingstelle mit Argentinien offiziell gestartet.

Ziel dieser Vereinbarungen ist es, den bilateralen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen neuen Schwung zu verleihen und die Verwendung des Yuan bei grenzüberschreitenden Transaktionen zu erleichtern. Denn mithilfe von Yuan-Clearingdiensten können Unternehmen und Finanzinstitute den Yuan für grenzüberschreitende Transaktionen verwenden.

"Grenzüberschreitende Transaktionen zwischen den beiden Ländern werden einfacher, ohne dass eine dritte Währung verwendet werden muss, was uns sehr freut", zitierte die Global Times damals Miguel Ángel Pesce, den Gouverneur der argentinischen Zentralbank. Der Schritt sei sehr wichtig für die argentinische Wirtschaft und werde auch das Vertrauen chinesischer Unternehmen stärken, die in Argentinien investieren wollen.

Zuvor hatte China bereits mit Pakistan eine Vereinbarung über das Clearing von Yuan unterzeichnet. Laut einer Erklärung der chinesischen Notenbank hilft diese Vereinbarung den Unternehmen und Finanzinstituten in beiden Ländern, grenzüberschreitende Transaktionen in Yuan durchzuführen. Dies ermöglicht den bilateralen Handel ohne Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU knickt ein: Russland darf weiter an Öl-Milliarden verdienen
23.06.2025

Die EU wollte Russland mit einer drastischen Senkung der Ölpreisobergrenze Milliarden entziehen. Doch angesichts wachsender Krisen rudert...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankgeschäfte im Wandel: Online-Banking auf dem Vormarsch – auch bei Älteren
23.06.2025

Digitale Bankgeschäfte sind längst keine Domäne der Jüngeren mehr. In Deutschland steigt die Nutzung von Online-Banking quer durch alle...

DWN
Finanzen
Finanzen Börse aktuell: DAX-Kurs zum Start unter Druck nach US-Angriff auf den Iran, Ölpreise steigen
23.06.2025

Die Börse steht unter Druck: Nach dem überraschenden US-Angriff auf iranische Atomanlagen herrscht Verunsicherung an den Aktienmärkten....

DWN
Panorama
Panorama Israel Iran Konflikt: Trump signalisiert Unterstützung für Machtwechsel im Iran
23.06.2025

US-Präsident Donald Trump deutet nach den Bombardierungen der Atomanlagen im Iran durch das US-Militär Unterstützung für einen Wechsel...

DWN
Technologie
Technologie Mensch und Maschine: Die Zukunft der Cyberabwehr
23.06.2025

Cyberangriffe werden raffinierter, herkömmliche Schutzmechanismen reichen nicht mehr aus. Moderne Sicherheitszentren setzen daher auf eine...

DWN
Immobilien
Immobilien Miete bald unbezahlbar? Mehr als die Hälfte des Gehalts für die Miete
23.06.2025

Als Mieter müssen viele Menschen mittlerweile mehr als die Hälfte ihres Einkommens für ihre Bleibe bezahlen. Wie eine repräsentative...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrpflicht in Deutschland: Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
22.06.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau: Deutsche Industrie verliert in nur einem Jahr 100.000 Arbeitsplätze
22.06.2025

Die desaströse Wirtschaftspolitik der letzten Jahre führt in der Konsequenz zu immer mehr Stellenabbau in der deutschen Industrie. Vor...