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Weitere Staaten wollen dem BRICS-Bündnis beitreten

Lesezeit: 3 min
01.07.2023 13:49  Aktualisiert: 01.07.2023 13:49
Auf dem bevorstehenden BRICS-Gipfel soll der Beitritt weiterer Staaten diskutiert werden. Denn das Interesse im globalen Süden ist zuletzt stark gewachsen. Wie groß kann das Bündnis werden?
Weitere Staaten wollen dem BRICS-Bündnis beitreten
Peking begrüßt den Willen zahlreicher Staaten des globalen Südens, dem BRICS-Bündnis beizutreten. (Foto: Pixabay)

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Weitere Länder Staaten haben ein Interesse daran bekundet, dem BRICS-Bündnis beizutreten, das sich bisher aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zusammensetzt. Im Vorfeld des Gipfels der fünf Staaten, der im August in Südafrika stattfinden soll, zeigt das verstärkte Beitrittsinteresse die wachsende Zusammenarbeit unter den Entwicklungsländern sowie die Abkehr des globalen Südens vom Westen.

Bereits im Juni hatten sich die Außenminister der BRICS-Länder im südafrikanischen Kapstadt getroffen. Und wie Reuters berichtet erklärte Südafrika am Donnerstag, dass es auch das nächste Gipfeltreffen im August wie geplant ausrichten wird, nachdem spekuliert worden war, dass es an einen Ort verlegt werden könnte, weil dem erwarteten russischen Präsidenten Wladimir Putin in Südafrika eine Verhaftung drohe.

Der Begriff BRIC (noch ohne den Buchstaben S) wurde im Jahr 2001 von dem Goldman-Sachs-Ökonomen Jim O'Neill geprägt, um den wirtschaftlichen Aufstieg von Brasilien, Russland, Indien und China zu beschreiben. Das erste Gipfeltreffen der BRIC-Staaten fand 2009 in Russland statt. Südafrika trat im Jahr 2010 bei. Auf die fünf Länder entfallen mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und etwa 26 Prozent der Weltwirtschaft.

Weitere Staaten wollen BRICS beitreten

Äthiopien hat den Beitritt zum BRICS-Bündnis beantragt, teilte das Außenministerium am Donnerstag mit. Das Land hat eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in Afrika. "Wir erwarten, dass die BRICS-Staaten eine positive Antwort auf unsere Anfrage geben werden", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Meles Alem, laut der staatlichen Nachrichtenagentur ENA vor Journalisten.

Äthiopien werde auch weiterhin mit internationalen Institutionen zusammenarbeiten, die seine Interessen schützen können, sagte er. Das Land am Horn von Afrika hat die zweitgrößte Bevölkerung Afrikas, aber seine Wirtschaft rangiert nach Angaben des Internationalen Währungsfonds nur auf Platz 59 in der Welt und ist weniger als halb so groß wie das kleinste BRICS-Mitglied Südafrika.

Auch der nicaraguanische Außenminister Denis Moncada hat erneut das Interesse seines Landes an einem Beitritt zu den BRICS bekundet. "Das ist logisch, denn es ist ein neuer Weg, eine neue Welt, in der die Entwicklungsländer eine bessere Einheit und eine bessere Entwicklung haben können, eine bessere Welt, eine multipolare Welt", zitierte ihn diese Woche die staatliche russischen Nachrichtenagentur Sputnik.

Denis Moncada zufolge führen Managua und Moskau Gespräche über die Abwicklung des Handels in nationalen Währungen, auch bei der Bezahlung von russischem Weizen. Nicaragua wolle den russischen Weizen entweder in Rubel oder in Kordoba bezahlen. Im April hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow Nicaragua im Rahmen seiner Lateinamerikareise besucht.

Auf dem bevorstehenden Gipfel in Südafrika wollen die BRICS-Staaten die Erweiterung ihres Bündnisses diskutieren. Letztes Jahr gab bereits Argentinien bekannt, dass es die Unterstützung Chinas für den Beitritt zum Bündnis erhalten hat. Weitere Länder, die den Beitritt beantragt oder ihr Interesse daran bekundet haben, sind Venezuela, Iran, Algerien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

China sieht Bündnis als Reaktion auf geopolitische Risiken

Der BRICS-Mechanismus habe zu praktischen Erfolgen geführt und damit ein Beispiel für die Süd-Süd-Zusammenarbeit gesetzt, schrieb diese Woche die Global Times, das Sprachrohr der Kommunistischen Partei Chinas. Die BRICS-Staaten seien eine "bedeutende Kraft für die Verteidigung von Stabilität und Frieden in Zeiten wachsender geopolitischer Risiken".

Durch die kontinuierliche Verbesserung und Entwicklung werde der Mechanismus für andere Länder immer attraktiver, zitiert das Blatt Lan Qingxin, den Direktor des Zentrums für BRICS-Studien an der University of International Business and Economics in Peking. Die Ausweitung der BRICS-Staaten verdeutliche die zunehmende Zusammenarbeit der Entwicklungsländer, die zu Fairness und Gerechtigkeit der internationalen Ordnung beitragen werde.

Es sei eine wichtige Aufgabe der BRICS-Staaten, die Globalisierung und den Multilateralismus in der Weltordnungspolitik aufrechtzuerhalten, so Feng Xingke, Generalsekretär des Weltfinanzforums und Direktor des Zentrums für BRICS und Global Governance, am Freitag gegenüber der Global Times. Protektionismus, Handelsbarrieren und Sanktionen betrachtet er als "chaotische Herausforderungen", weil sie die globalen Lieferketten den globalen Markt bedrohten.

Der BRICS-Mechanismus habe stets die internationale Zusammenarbeit betont, anstatt ideologische Konfrontationen zu schüren oder militärische oder politische Allianzen zu schließen, so Feng. Mit der Erweiterung könnten die Entwicklungsländer global mehr Gehör finden. Zudem könnte dies auch die globalen Lieferketten verbessern, die Weltwirtschaft vorantreiben und die internationale Ordnung multilateral und fairer gestalten.


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