Finanzen

Chinas Notenbank muss gegen Konjunkturschwäche vorgehen

Der Exportweltmeister China hatte zuletzt die Konjunkturflaute bei wichtigen Handelspartnern zu spüren bekommen. Nun muss die Notenbank tief in den Instrumentenkasten greifen.
14.07.2023 20:40
Aktualisiert: 14.07.2023 20:40
Lesezeit: 1 min
Chinas Notenbank muss gegen Konjunkturschwäche vorgehen
Ein Frachtschiff liegt an einem intelligenten Containerterminal des Tianjiner Hafens. Der Exportweltmeister China muss Rückschläge verkraften. (Foto: dpa) Foto: Zhao Zishuo

Chinas Notenbank will tief in ihren Instrumentenkasten greifen, um gegen eine Konjunkturflaute in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft anzukämpfen. Je nach der konjunkturellen Lage und der Preisentwicklung werde die chinesische Zentralbank ihre verschiedenen geldpolitischen Werkzeuge umfassend einsetzen, sagte der Leiter der geldpolitischen Abteilung der Peoples Bank of China (POBC), Zou Lan, am Freitag auf einer Pressekonferenz. Dazu gehörten mittelfristige Kredite an Geschäftsbanken, Offenmarktgeschäfte und auch der Reservesatz für Geschäftsbanken (RRR). Je niedriger dieser Satz ist, um so mehr Kredite können die Geschäftsbanken vergeben.

„In den letzten Jahren hat China auf der Umsetzung einer umsichtigen und normalen Geldpolitik mit einem ausreichenden geldpolitischen Spielraum und einer Fülle an geldpolitischen Werkzeugen bestanden“, sagte Zou. Die Notenbank werde dafür sorgen, dass das Kreditwachstum angemessen bleibe. Sie werde Banken dazu anleiten, ihre Kreditvergabe an kleine und private Unternehmen zu erhöhen. Der stellvertretende Notenbank-Gouverneur Liu Guoqiang ergänzte auf der Pressekonferenz, die Währungshüter würden ihre „antizyklischen Anpassungen“ verstärken, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.

Konjunkturflaute trifft China

Der Exportweltmeister China hatte zuletzt die Konjunkturflaute bei wichtigen Handelspartnern zu spüren bekommen. Die Ausfuhren der Volksrepublik fielen im Juni um 12,4 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor – der größte Rückgang seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor mehr als drei Jahren. Die weltweite Konjunkturabkühlung und eine schwächelnde Inlandsnachfrage bremsten die Erholung der Wirtschaft in den vergangenen Monaten.

Für das abgelaufene zweite Quartal rechnen Volkswirte nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent. Insidern zufolge haben Chinas Finanzaufsichtsbehörden jetzt einige der weltgrößten Investoren zu einem seltenen Symposium in der nächsten Woche in Peking eingeladen. Ausländische Investoren sollen dadurch ermutigt werden, trotz der konjunkturellen Schwäche und der zunehmenden geopolitischen Spannungen in die Volksrepublik zu investieren, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen So profitiert Trumps Familie im Kryptosektor: CZ-Deals bringen Milliarden
14.11.2025

Der Fall um Čangpeng Žao und die Trump Familie wirft ein Schlaglicht auf die Verknüpfung von Kryptowährungen, Finanzströmen und...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Brauanlagen-Hersteller Kaspar Schulz: „Made in Germany ist Teil unserer Markenidentität“
14.11.2025

Kaspar Schulz ist der älteste Braumaschinen-Hersteller der Welt. Seit 1677 produziert der Traditionsbetrieb in Bamberg. Johannes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Google investiert: 6,41 Milliarden Dollar für Deutschlands Cloud-Infrastruktur
14.11.2025

Google plant eine milliardenschwere Expansion seiner Cloud-Infrastruktur in Deutschland, um seine Rechenzentren auszubauen und die Präsenz...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash erschüttert Anleger: Bitcoin-Kurs und andere Kryptowährungen stürzen ab – die Gründe
14.11.2025

Der Kryptomarkt wankt: Der Bitcoin-Kurs ist am Freitag unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar gerutscht und...

DWN
Finanzen
Finanzen Siemens Energy-Aktie: Rekordzahlen befeuern das Vertrauen in Siemens Energy
14.11.2025

Siemens Energy hat Anleger mit Rekordzahlen und einem starken Auftragseingang überrascht, die Siemens Energy-Aktie kletterte am Freitag...

DWN
Technologie
Technologie Streit um Verbrenner-Aus spitzt sich zu: Koalition sucht dringend nach gemeinsamer Linie
14.11.2025

Der ausbleibende E-Auto-Boom und zunehmender Druck aus der Industrie bringen das geplante EU-Verbrenner-Aus ab 2035 erneut ins Wanken....

DWN
Politik
Politik Alle 75 Minuten eine rassistische Straftat: Bundesregierung startet neuen Aktionsplan
14.11.2025

Die Bundesregierung will den Kampf gegen Rassismus neu aufstellen und modernisieren. Mit einer Auftaktsitzung von Ministeriumsvertretern...

DWN
Finanzen
Finanzen Klingbeil verteidigt Aktivrente: Steuerfreie Zusatzverdienste im Alter sollen Arbeitsmarkt stärken
14.11.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat die geplante Aktivrente im Bundestag energisch verteidigt. Sie soll es älteren...