Unternehmen

Vattenfall stoppt wegen Preisexplosion Offshore-Projekt vor England

Der schwedische Energieversorger zieht bei einem Offshore-Projekt vor der englischen Küste die Reißleine. Die Kosten sind derart aus dem Ruder gelaufen, dass das Projekt unrentabel geworden ist. Weitere Projekte stehen auf dem Prüfstand.
20.07.2023 10:12
Aktualisiert: 20.07.2023 10:12
Lesezeit: 1 min

Der schwedische Energieversorger Vattenfall hat sein 1,4-Gigawatt-Windpark-Projekt Norfolk Boreas vor der Küste Großbritanniens gestoppt. Als Grund nannte der Vorstand Kostensteigerungen von bis zu 40 Prozent.

Wegen dieser Entwicklung werde der Konzern Wertminderungen auf sein Windkraftgeschäft in Norfolk vornehmen, was den Gewinn mit 5,5 Milliarden Schwedische Kronen belasten werde, teilte Vattenfall am Donnerstag mit. Der Windpark hätte Strom für rund 1,5 Millionen Haushalte liefern können.

Windkraft-Projekt vor Englands Küste steht vor dem Aus

„Höhere Inflation und Kapitalkosten wirken sich auf den gesamten Energiesektor aus, aber die geopolitische Situation hat Offshore-Windenergie und ihre Lieferkette besonders anfällig gemacht“, sagte Vattenfall-Chefin Anna Borg.

Sie kündigte an, die beste Vorgehensweise für die gesamte Norfolk-Zone prüfen zu wollen, zu der auch die Projekte Vanguard East und West gehören. Zusammen sollten die drei Projekte etwa 4,2 GW Strom produzieren.

Vattenfall fiel im vergangenen Jahr bei einer Auktion der Auftrag über das Windpark-Projekt Norfolk Boreas zu einem Festpreis von 37,35 Pfund je Megawattstunde zu. Seit der Auktion warnen einige Entwickler davor, dass diese Preisgarantie aufgrund der steigenden Projektkosten, der Inflation und der Zinssätze dazu führen könnte, dass die Projekte unwirtschaftlich werden, und fordern gezielte Hilfe für die Branche.

Großbritannien hat sich zum Ziel gesetzt, die Offshore-Windkapazität von derzeit etwa 14 GW auf 50 GW zu erhöhen, um seine Klimaziele zu erreichen und die Energiesicherheit zu erhöhen. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

 

DWN
Politik
Politik Wahlsieger Merz: Trotz Wermutstropfen Rambo-Zambo
23.02.2025

Der CDU-Chef bringt den Vorsprung aus den Umfragen ins Ziel: Die Union gewinnt die Bundestagswahl. Doch ein wichtiges selbstgestecktes Ziel...

DWN
Politik
Politik Historisches Debakel für die SPD: Scholz' Tage sind gezählt
23.02.2025

Trotz Widerstands innerhalb seiner Partei wollte er es noch einmal versuchen – und ist kläglich gescheitert. Die kürzeste Amtszeit...

DWN
Politik
Politik Erwartungen verfehlt: FDP erleidet mit Lindner herbe Wahlniederlage
23.02.2025

Die FDP bleibt unter den eigenen Erwartungen und hat sich von der Krise in der Ampel-Koalition nicht erholt. Parteichef Lindner und seine...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Union gewinnt vor AfD, Fiasko für die SPD - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...