Politik

BRICS-Staaten diskutieren gemeinsame Währung

Beim BRICS-Treffen in Südafrika diskutieren die fünf Staaten die erwartete Erweiterung ihrer Allianz. Zudem strebt vor allem Brasilien eine gemeinsame Währung an.
23.08.2023 14:33
Aktualisiert: 23.08.2023 14:33
Lesezeit: 2 min
BRICS-Staaten diskutieren gemeinsame Währung
Luiz Inacio Lula da Silva, Präsident von Brasilien, Xi Jinping, Präsident von China, Cyril Ramaphosa, Präsident von Südafrika, Narendra Modi, Premierminister von Indien, und Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, am Mittwoch beim BRICS-Gipfels. (Foto: dpa)) Foto: Gianluigi Guercia

Die fünf BRICS-Staaten überlegen eine Erweiterung ihrer Organisation um weitere Länder und den Verzicht auf Dollar im geschäftlichen Zahlungsverkehr. Man habe über die Verwendung lokaler Währungen gesprochen, um gegenseitigen Handel und Investitionen zu erleichtern, sagte am Mittwoch der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, Gastgeber des BRICS-Gipfels.

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva sprach sich für eine gemeinsame Währung aus. Diese könne für Handels- und Investitionen eingesetzt werden. Damit könnten Zahlungsmöglichkeiten zwischen BRICS-Mitgliedern vermehrt und Anfälligkeit verringert werden.

Der BRICS-Gruppe gehören China, Indien, Russland, Brasilien und Südafrika an. Die Staats- und Regierungschefs beraten bis Freitag über eine engere Zusammenarbeit.

Russlands Präsident Wladimir Putin war nicht nach Südafrika gereist, nachdem der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt hat. Putin kündigte in einer Video-Botschaft an, dass Russland seinen Vorsitz 2024 nutzen wolle, um die Bedeutung des Bündnisses auszubauen. Im Oktober 2024 sei ein Gipfel in der Stadt Kasan geplant. Er forderte eine engere Zusammenarbeit in Transportfragen.

Sowohl in der Frage der Erweiterung als auch der Währung zeigten sich Differenzen. China und Russland sind daran interessiert, die BRICS-Gruppe zu erweitern, um dem Block mehr Gewicht gegenüber dem Westen zu verleihen. Der brasilianische Präsident Lula hatte aber am Dienstag betont, dass die BRICS-Gruppe aus seiner Sicht kein Gegenpol "zur G7, G20 oder den Vereinigten Staaten" sein dürfe.

Chinas Präsident Xi Jinping sprach sich für eine rasche Aufnahme weiterer Staaten aus. Auch Südafrika und Brasilien befürworten dies. Ein Vertreter Indiens sagte, Ministerpräsident Narendra Modi sei offen für eine Erweiterung, für die es aber "Grundregeln" geben müsse. Nach BRICS-Angaben wollen 40 Staaten beitreten.

Ramaphosa sagte, dass die Gruppe dazu beitragen wolle, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden. Putin erklärt zudem, dass Russland den Konflikt in der Ukraine beenden wolle. Er wiederholt den Vorwurf, der Krieg sei durch den Westen und seine Satellitenstaaten ausgelöst worden. Demnach sei Russland am 24. Februar 2022 zum Eingreifen in der Ukraine gezwungen gewesen. Indien, China und Südafrika hatten sich in der UN-Vollversammlung bei der Verurteilung des russischen Angriffs enthalten.

Xi warb für eine schnelle Nutzung der neuen Entwicklungsbank der BRICS-Gruppe. Denkbar sei auch eine gemeinsame Nutzung von Satellitendaten und gemeinsame Entwicklung bei der Künstlichen Intelligenz. In Anspielung auf die politischen Unterschiede zu Demokratien wie Indien oder Brasilien forderte Xi, dass man den kulturellen Austausch verstärken, aber "ideologische und institutionelle Konfrontationen" vermeiden solle. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Finanzen
Finanzen ROI: Return on Investment und warum eine hohe Kapitalrendite wichtig ist
23.02.2025

Eine hohe Kapitalrendite entscheidet über den finanziellen Erfolg von Unternehmen und Investoren. Erfahren Sie, warum sie so wichtig ist...

DWN
Finanzen
Finanzen BlackRock: Die unsichtbare Macht eines Finanzgiganten
23.02.2025

BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter – doch wie groß ist sein Einfluss wirklich? Buchautor Werner Rügemer erklärt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft in der Krise – Welche Pläne haben die Parteien für Deutschland?
23.02.2025

Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise – und die Bundestagswahl steht bevor. Wie wollen die Parteien Wachstum fördern, Steuern...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr verstärkt Heimatschutz – neue Truppe startet im März
23.02.2025

Die Bundeswehr richtet ihre Verteidigung neu aus: Mit der Heimatschutzdivision will sie kritische Infrastruktur schützen und auf mögliche...

DWN
Politik
Politik Wahlkampf 2025: CDU/CSU zwischen Neustart und Tabubruch
23.02.2025

CDU und CSU setzen auf Steuererleichterungen, das Ende des Bürgergeldes und eine härtere Migrationspolitik. Doch wie realistisch sind die...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...