Politik

Plan für deutsche Litauen-Brigade steht noch dieses Jahr

Laut Generalinspekteur Breuer wird die Planung für die deutsche Litauen-Brigade bis Ende September abgeschlossen sein. Die Bundeswehr beschreitet damit Neuland.
28.08.2023 14:36
Aktualisiert: 28.08.2023 14:36
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Plan für deutsche Litauen-Brigade steht noch dieses Jahr
Verteidigungsminister Boris Pistorius und Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer Ende Juni bei der Ankunft in Litauen. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, erwartet zügige Fortschritte bei der geplanten Stationierung einer deutschen Brigade in Litauen. Bei einem Besuch am Montag in dem baltischen Land machte er deutlich, dass der Planungsprozess in diesem Jahr abgeschlossen werden soll und beide Staaten 2024 in die "Umsetzungsphase" eintreten wollen.

"Wir werden am Ende dieses Quartals einen Plan haben", sagte Breuer bei einer Pressekonferenz in Vilnius nach einem Treffen mit Litauens Armeechef Valdemaras Rupsys. Deutschlands ranghöchster Soldat räumte ein, dass der Plan "ehrgeizig" und die zu besprechenden Themen "sehr vielfältig und zugegebenermaßen sehr komplex" seien. "Aber ich weiß, dass wir unseren Zeitplan einhalten können", sagte der General.

Die Bundesregierung will rund 4000 Soldaten als eigenständig handlungsfähigen und gefechtsbereiten Verband in Litauen stationieren. Damit soll dem Bedürfnis des Nato-Verbündeten nach einer verstärkten Abschreckung Rechnung getragen werden. Dies ist auch Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Auch Rupsys betonte, dass die politische und militärische Führung seines Landes ein Interesse daran habe, dass die Stationierung so schnell wie möglich erfolge. "Die Präsenz deutscher Truppen in Litauen ist besonders wichtig, um den Feind in der Nachbarschaft abzuschrecken und die Vorwärtsverteidigung Litauens zu ermöglichen", sagte er. "Wir müssen die richtigen Voraussetzungen schaffen."

Beide Generäle betonten dabei die Wichtigkeit attraktiver Bedingungen vor Ort für die Männer und Frauen der Bundeswehr. Auf Informationen angesprochen, wonach einige deutsche Soldaten nicht nach Litauen verlegt werden wollten, entgegnete Breuer: "Ich würde nicht sagen, dass es Zurückhaltung gibt. Ich würde sagen, dass das Verständnis zunimmt."

Die Bundeswehr beschreitet für sich selbst Neuland mit der festen Stationierung auf dem Boden eines Nato-Verbündeten. "Es gibt keine Blaupause dafür, also müssen wir wirklich in die Tiefe gehen, wir müssen es wirklich von Grund auf neu machen", sagte Breuer. "Eines ist klar: Der Einsatz wird so flexibel wie möglich im Einklang mit den Verteidigungsplänen der Nato erfolgen. Die Brigade ist Teil des Nato-Streitkräftemodells." (dpa-AFX)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Waffen statt Zukunft: UN warnt vor globalem Rüstungsboom
09.09.2025

Die weltweiten Militärausgaben erreichen neue Rekordhöhen – und das auf Kosten von Frieden, Bildung und Klimaschutz. Ein aktueller...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa rüstet auf: Verteidigungs-Startups erleben Investoren-Boom
09.09.2025

Die geopolitische Unsicherheit und Trumps neue Außenpolitik befeuern massive Investitionen in europäische Verteidigungs-Startups....

DWN
Politik
Politik Arbeitszeit-Debatte: Mehr als die Hälfte der Deutschen wünscht kürzere Arbeitszeiten
09.09.2025

Um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sollten die Menschen in Deutschland mehr arbeiten, argumentieren führende Politiker....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Wirtschaft: Scheitert die Eurozone an Deutschland?
09.09.2025

Die Eurozone taumelt zwischen Mini-Wachstum und Rekord-Arbeitslosigkeit: Während Spanien boomt, steckt Deutschland weiter in der Krise –...

DWN
Panorama
Panorama Blackout: Brandanschlag auf Strommasten verursacht Stromausfall in Berlin- Bekennerbrief wird geprüft
09.09.2025

Ein Feuer an zwei Strommasten hat in der Nacht zu einem großflächigen Stromausfall im Südosten Berlins geführt. Rund 50.000 Haushalte...

DWN
Finanzen
Finanzen Rechnungshof warnt: Milliardenhilfen für Länder könnten ins Leere laufe
09.09.2025

Der Bundesrechnungshof stellt die Wirksamkeit des geplanten Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für zusätzliche...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Dauerbelastung: Können Erwachsene besser damit umgehen?
09.09.2025

Digitale Medien prägen unseren Alltag in allen Altersgruppen – vom Smartphone über Social Media bis hin zu Streamingdiensten. Während...

DWN
Technologie
Technologie Taiwan stärkt Chip-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen
09.09.2025

Taiwan stärkt seine Halbleiter-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen und des wachsenden KI-Wettbewerbs. Präsident Lai...