Politik

Fast 3000 Festnahmen bei Klima-Demos in Den Haag

In Den Haag hat die Polizei am Wochenende gegen Teilnehmer einer verbotenen Klima-Demonstrationen von Extinction Rebellion durchgegriffen.
10.09.2023 16:55
Aktualisiert: 10.09.2023 16:55
Lesezeit: 1 min

Bei zwei verbotenen Protestaktionen für mehr Klimaschutz sind am Wochenende in Den Haag insgesamt fast 3000 Teilnehmer vorübergehend festgenommen worden. Sie hatten am Samstag und Sonntag die Autobahn A12 nahe des niederländischen Parlaments- und Regierungsviertels blockiert. An beiden Tagen setzte die Polizei Wasserwerfer gegen die Gruppe Extinction Rebellion (XR) ein. Am Sonntag nahmen Einsatzkräfte laut Mitteilung mehr als 500 Teilnehmer fest, tags zuvor waren es rund 2400.

Am Sonntag beteiligten sich laut Schätzungen der Stadtverwaltung rund 1000 Menschen an der Blockadeaktion, am Vortag sollen einem entsprechenden Aufruf von XR noch rund 9000 gefolgt sein. Mehrere Tausend weitere Menschen demonstrierten am Wochenende laut XR und anderen Organisationen außerhalb des Autobahnbereichs, wo die Aktionen zumeist erlaubt waren. Medienberichten zufolge solidarisierten sich viele dieser Demonstranten mit der Blockadeaktion.

Den Haags Bürgermeister Jan van Zanen hatte die Zwangsräumung des Autobahnabschnitts genehmigt, nachdem sich die Demonstranten dort der Aufforderung widersetzten, die Straße frei zu machen. Ihnen war angeboten worden, ihre Demonstration gegen die Energiepolitik der Regierung unweit des Hauptbahnhofs von Den Haag abzuhalten, wo dies legal war.

Wie schon am Samstag wurden die Festgenommenen auch am Sonntag mit Bussen in das Stadion des Fußballclubs ADO Den Haag gebracht. Wenig später waren die meisten von ihnen wieder auf freiem Fuß. Nur gegen einige wenige wurden laut Polizei Strafverfahren eingeleitet.

Eigenen Angaben zufolge will XR die A12 solange täglich blockieren, bis in den Niederlanden sämtliche staatlichen Subventionen für fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas gestrichen werden. Die Gruppe wirft der Regierung vor, ein Versprechen zum Abbau von Steuervergünstigungen und anderen Subventionsformen für die Luft- und Schifffahrt sowie die Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern und die Ölförderung nicht einzuhalten. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...