Politik

Ukraine wollte mit Hilfe des Westens Syrien und Iran bombardieren

Die Ukraine hat einem Medienbericht zufolge die westlichen Verbündeten um Hilfe bei der Durchführung von Raketenangriffen auf den Iran und Syrien gebeten.
Autor
30.09.2023 16:59
Aktualisiert: 30.09.2023 16:59
Lesezeit: 2 min
Ukraine wollte mit Hilfe des Westens Syrien und Iran bombardieren
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, will Syrien bombardieren. (Foto: dpa) Foto: President Of Ukraine

In einem 47-seitigen geheimen Dokument, das die Ukraine den G7-Staaten im August vorlegte, bittet die Regierung in Kiew ihre westlichen Verbündeten um Langstreckenraketen für Angriffe auf Produktionsstätten in Russland, Iran und Syrien. Hintergrund ist der Einsatz iranischer Kamikaze-Drohnen durch Russland im Ukraine-Krieg.

Laut dem ukrainischen Papier, aus dem der britischen Guardian zitiert, wurden in den iranischen Drohnenmodellen Shahed-131 und Shahed-136 Dutzende von westlichen Unternehmen hergestellte elektrische Komponenten gefunden. Fünf europäische Unternehmen werden als Originalhersteller der identifizierten Komponenten genannt.

"Unter den Herstellern befinden sich Unternehmen, die ihren Hauptsitz in den Ländern der Sanktionskoalition haben: die Vereinigten Staaten, die Schweiz, die Niederlande, Deutschland, Kanada, Japan und Polen", heißt es in dem Bericht. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die betroffenen Unternehmen gegen Sanktionen verstoßen haben könnten. In den Drohnen würden Komponenten verwendet, deren Export schlecht oder gar nicht reguliert werde.

Dem Dokument zufolge hat der Iran seine Drohnen-Produktion bereits diversifiziert, indem er eine syrische Fabrik nutze, die an den russischen Hafen Noworossijsk liefere. Aber die Produktion der iranischen Drohnen verlagere sich wegen der hohen Nachfrage nun nach Russland, in die zentrale Tatarenregion Alabuga, obwohl Teheran weiterhin die Komponenten liefere.

Als Gegenmaßnahme schlägt die Ukraine den westlichen Verbündeten vor, Raketenangriffe auf die Produktionsstätten dieser Drohnen im Iran, in Syrien sowie auf eine mögliche Produktionsstätte in der Russischen Föderation durchzuführen. In dem Dokument heißt es: "Die oben genannten Maßnahmen können von den ukrainischen Streitkräften durchgeführt werden, wenn die Partner die erforderlichen Zerstörungsmittel zur Verfügung stellen."

Im vergangenen Jahr tauchten die ersten iranischen Shahed-136-Drohnen auf dem ukrainischen Schlachtfeld auf. Bereits im November letzten Jahres behauptete die Ukraine, dass mindestens 75 Prozent der internen Komponenten der iranischen Drohnen, die von Moskau eingesetzt werden, in den USA sowie in Japan und einigen europäischen Ländern hergestellt würden.

Der Iran hat wiederholt bestritten, Drohnen zum Einsatz gegen die Ukraine nach Russland geschickt zu haben, räumte jedoch im November letzten Jahren ein, Drohnen in geringen Mengen nach Russland geliefert zu haben. Dies sei jedoch bereits einige Monate vor dem Beginn des Kriegs in der Ukraine geschehen. Zuvor hatte sich die EU wegen Drohnen-Lieferungen bereits auf weitere Sanktionen gegen den Iran verständigt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der XRP-ETF-Markt steht vor einem bedeutenden Wandel: Bereitet er den Weg für ein herausragendes Jahr 2026?

Der Kryptowährungsmarkt steht erneut vor einem potenziellen Wendepunkt. Während Bitcoin und Ethereum im Fokus institutioneller Anleger...

DWN
Politik
Politik Aus Bürgergeld wird Grundsicherung: Kabinett schickt mehrere Reformen auf die Strecke
17.12.2025

Letzte Kabinettsrunde vor Weihnachten: Von Grundsicherung über Rente bis Kurzarbeitergeld treibt die Regierung mehrere Reformen an. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...

DWN
Panorama
Panorama DHL-Betrugsmasche: Wie Kriminelle die Vorweihnachtszeit und das Paketchaos ausnutzen
17.12.2025

In der Vorweihnachtszeit nutzen Kriminelle das Paketchaos aus, um sich mit der sogenannten DHL-Betrugsmasche zu bereichern. Gefälschte...

DWN
Finanzen
Finanzen KNDS-IPO: Börsengang des deutsch-französischen Panzerherstellers rückt wohl näher
17.12.2025

Der KNDS-IPO nimmt konkrete Formen an: Doppelnotierung, Milliardenbewertung und klare Abgrenzung zu Rheinmetall prägen die Debatte....

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis nähert sich Rekord, Silberpreis mit Allzeithoch: Was die Edelmetallpreise treibt – und was das für Anleger heißt
17.12.2025

Der Goldpreis zieht am Mittwoch an und rückt wieder an sein Rekordniveau heran, während der Silberpreis bereits neue Höchststände...