Wirtschaft

Starker Rückgang bei deutschen Großhandelspreisen

Der Deutsche Großhandel verzeichnet im September den stärksten Preisrückgang seit über drei Jahren. Zuletzt waren Preise aufgrund der Energiekosten stark angestiegen. Können Verbraucher auf eine weiter sinkende Inflation hoffen?
16.10.2023 12:12
Aktualisiert: 16.10.2023 12:12
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Preise im deutschen Großhandel sind im September wegen günstigerer Energie so stark gefallen wie seit knapp dreieinhalb Jahren nicht mehr. Sie sanken um durchschnittlich 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das ist der sechste Rückgang und zugleich der stärkste seit Mai 2020, als der Ausbruch der Corona-Pandemie auch für ökonomische Verwerfungen sorgte. Von August auf September zogen die Großhandelspreise dagegen leicht an, und zwar um 0,2 Prozent.

Sinkende Inflation?

Mit dem nachlassenden Preisdruck im Großhandel können auch die Verbraucher in Deutschland auf eine weiter sinkende Inflation hoffen. Denn der Großhandel gilt als Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden, Preissenkungen kommen meist verzögert auch bei den Verbrauchern an. Die Verbraucherpreise sind im September mit durchschnittlich 4,5 Prozent so langsam gestiegen wie seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 nicht mehr. Für einen weiteren Rückgang spricht zudem die Entwicklung der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise: Diese sanken im August um 5,6 Prozent zum Vorjahresmonat und damit zum fünften Mal in Folge, wie die Statistiker außerdem mitteilten.

Entwicklung der Großhandelspreise

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Großhandelspreise hatten im vergangenen Monat Mineralölerzeugnisse wie Benzin, die vor einem Jahr nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine besonders kräftig gestiegen waren. Diese waren nun um 19,8 Prozent billiger zu haben als ein Jahr zuvor. „Ursächlich hierfür ist vor allem ein Basiseffekt durch das hohe Preisniveau im Vorjahreszeitraum“, hieß es dazu. Ebenfalls günstiger waren die Preise im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (-22,7 Prozent), mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (-21,9 Prozent) sowie mit chemischen Erzeugnissen (-20,8 Prozent).

Preisanstieg

Dagegen stiegen die Preise für lebende Tiere um 10,5 Prozent sowie für Obst, Gemüse und Kartoffeln um 19,7 Prozent. Auch für Zucker, Süßwaren und Backwaren (+13,4 Prozent) sowie Getränke (+8,4 Prozent) musste auf Großhandelsebene mehr bezahlt werden als vor einem Jahr, so das Statistikamt. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Siton Mining: Mining mit BTC, XRP und DOGE.Verdienen Sie 8.600 $ pro Tag an passivem Einkommen

Auf dem volatilen Kryptowährungsmarkt ist die Frage, wie sich die täglichen Renditen digitaler Währungen maximieren lassen, anstatt sie...

DWN
Finanzen
Finanzen Topmanager erwarten Trendwende bei Börsengängen
17.09.2025

Nach Jahren der Flaute sehen Topmanager eine Trendwende am Markt für Börsengänge. Warum Klarna den Wendepunkt markieren könnte und was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Solar-Krise: Solarfirma Meyer Burger schließt Standorte - 600 Beschäftigten gekündigt
17.09.2025

Rettung geplatzt: Warum auch Investoren keinen Ausweg für den insolventen Solarmodul-Hersteller Meyer Burger sehen und was jetzt mit den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinesische Waren: Europas Industrie gerät zunehmend unter Druck
17.09.2025

Chinesische Waren fluten Europa. Subventionen aus Peking drücken Preise, während Europas Industrie ins Hintertreffen gerät. Deutschland...

DWN
Politik
Politik AfD stärkste Kraft: AfD zieht in YouGov-Umfrage erstmals an der Union vorbei
17.09.2025

Die AfD zieht in der Sonntagsfrage an der Union vorbei – für die SPD geht es minimal aufwärts. Eine Partei, die bislang nicht im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft TOP10 Biotech-Unternehmen: Was Anleger jetzt wissen müssen
17.09.2025

Biotech-Unternehmen dominieren mit GLP-1 und Onkologie – doch Zölle, Patente und Studienerfolge entscheiden über Renditen. Wer jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Halbleiterstandort Sachsen: Ansiedlung von TSMC - Silicon Saxony rechnet mit 100.000 neuen Jobs
17.09.2025

Sachsen ist Europas größter Mikroelektronik-Standort mit rund 3.600 Unternehmen und rund 83.000 Mitarbeitern. Auf der Halbleitermesse...

DWN
Politik
Politik Haushaltsdebatte im Bundestag: Erst Schlagabtausch, dann Bratwürste für den Koalitionsfrieden
17.09.2025

Merz gegen Weidel: Zum zweiten Mal treten die beiden in einer Generaldebatte gegeneinander an. Weidel wirft Merz „Symbolpolitik“ und...

DWN
Finanzen
Finanzen Berliner Testament: Ungünstige Nebenwirkungen bei größeren Vermögen – und was sonst zu beachten ist
17.09.2025

Das Berliner Testament ist in Deutschland sehr beliebt, denn es sichert den überlebenden Ehepartner ab. Allerdings hat es auch eine Reihe...