Politik

Baerbock lässt extra Flieger kommen - damit sie früher nach Hause kommt

Neuer Ärger um Annalena Baerbock. Die grüne Außenministerin hatte auf einem Auslandstermin extra eine Flugcrew einfliegen lassen – nur damit sie drei Stunden früher zurück in Berlin ist. Von der Opposition hagelt es jetzt Kritik, zumal Baerbock nie müde wird, bei anderen eine besonders ökologische Lebensweise anzumahnen.
Autor
30.01.2024 10:33
Aktualisiert: 30.01.2024 10:33
Lesezeit: 2 min
Baerbock lässt extra Flieger kommen - damit sie früher nach Hause kommt
Außenministerin Baerbock: Aufenthalt in Kopenhagen (Foto: dpa). Foto: Michael Kappeler

Zugetragen hatte sich der Vorfall, der erst jetzt bekannt wurde, schon im August 2022. Mit dem Regierungsflieger Airbus A-340 war die Außenministerin und ihre Mannschaft am 25. August nach Rabat und Agadir in Marokko geflogen. Es ging darum, so das Auswärtige Amt in einer gewundenen Stellungnahme, die „Breite und die Tiefe der deutsch-marokkanischen Beziehungen zu erörtern“. Von Marokko flog Baerbock dann nach Kopenhagen, wo am darauffolgenden Tag, am Freitag, den 26. August ein Termin geplant war. Geplant war dann der Rückflug nach Berlin am Freitag um 18.20 Uhr.

Dummerweise wurde allerdings der Termin in Kopenhagen kurzfristig abgesagt. Das Baerbock-Team meldete dann bei der Flugbereitschaft der Bundesregierung an, dass die Frau Ministerin früher nach Hause wolle. Doch so einfach ging das nicht. Denn: Die Piloten des Regierungsfliegers müssen ihre gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten. Daraufhin ließ Baerbock in Berlin eine zweite Regierungsmaschine starten, die eine Ersatzcrew in das 645 Kilometer Kopenhagen einfliegen ließ, so dass Annalena Bearbock um 15.30 Uhr nach Berlin aufbrechen konnte.

Anschlusstermine der Ministerin

In einer Stellungnahme versucht das Auswärtige Amt, dieses Vorgehen mit „wichtigen Anschlussterminen der Ministerin“ zu begründen. Doch auf Nachfrage stellt sich heraus, dass es sich dabei um ein regierungsinternes Telefonat und eine Videokonferenz mit Vertretern ihrer eigenen Partei gehandelt habe.

Für die Opposition ist das Verhalten der Ministerin eine willkommene Steilvorlage. Der CSU-Generalsekretär Martin Huber nennt es einen typischen Fall von „grüner Doppelmoral“. Es gehe nicht an, die Steuern für Flugticktes zu erhöhen, Klimaschutz zu predigen und dann „die Flugbereitschaft für den persönlichen Komfort“ zu missbrauchen. Und der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor meinte ätzend, das nächste Mal solle Ministerin Bearbock ein paar Akten oder ein Bück über das Völkerrecht lesen und auf ihren planmäßigen Flug warten“. Amthor spielte dabei darauf an, dass Annalena Baerbock kaum eine Gelegenheit auslässt, um auf wenig subtile Weise zu erwähnen, dass sei einmal Völkerrecht studiert habe.

Vergessen scheint die Ministerin auch den bei ihrem Amtsantritt öffentlich geäußerten Vorsatz zu haben, möglichst klimaschonend reisen zu wollen. Tatsächlich aber ist von diesem Vorsatz wenig geblieben. So hatte Annalena Bearbock in den ersten 21 Monate ihrer Amtszeit 246-mal auf die Flugbereitschaft der Bundesregierung zurückgegriffen, deutlich häufiger als jeder andere Minister.

Baerbock und die Pflege des Äußeren

Die im Vergleich zu anderen Ländern eher überdimensionale Flugbereitschaft der Bundesregierung ist schon mehrfach kritisch beleuchtet worden. So verfügt die Bundesregierung insgesamt über 16 Flugzeuge und Hubschrauber, darunter eine ganze Palette an Airbus-Modellen. Zum Vergleich, die britische Regierung kann nur auf drei Maschinen zurückgreifen, wobei eine auch noch mit König Charles geteilt werden muss. Auch die französische Regierung hat nur einen Airbus und sechs kleinere Geschäftsflugzeuge zur Verfügung.

Zuvor war Außenministerin Baerbock schon bei der auffallend teuren Pflege ihres Äußeren aufgefallen. Die Ministerin lässt sich für jährlich 137.000 Euro an Steuergeldern von einer „Diplomfriseurin“ und Besitzerin eines amerikanischen Staatsexamens für „Barber und Cosmetology auffrischen und frisieren. Dies hatte unlängst der Bund der Steuerzahler herausgefunden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mining mit Ihrem Telefon: Die neue App IOTA Miner für passives Einkommen ist offiziell gestartet und unterstützt BTC/XRP/SOL/ETH

IOTA Miner, ein führender Innovator von Blockchain-Finanzlösungen, bringt eine neue Generation mobiler Cloud-Mining-Anwendungen auf den...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Einspeisevergütung für PV-Strom sinkt: Kein Grund zur Eile
28.07.2025

Ab August sinkt die Einspeisevergütung für PV-Strom – doch wie stark wirkt sich das aus? Wer eine Photovoltaikanlage plant, sollte den...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Zölle in Höhe von 30 Prozent? Diesen europäischen Aktien droht bei einem Handelskrieg ein Kurssturz
27.07.2025

Die Uhr tickt: Scheitern die EU-USA-Verhandlungen, droht eine 30-Prozent-Zollmauer – mit fatalen Folgen für Europas Börsen. Ist der...

DWN
Finanzen
Finanzen Weniger Bankfilialen und Geldautomaten: Ist der Kampf gegen das Bargeld real?
27.07.2025

Immer weniger Bankfilialen, Geldautomaten und nun auch noch die Bargeldabschaffung im öffentlichen Nahverkehr - trotz anderweitiger...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russlands Blacklist: McDonald’s darf zurück, Pfizer wird verbannt
27.07.2025

Russland zieht die Daumenschrauben an: Der Kreml teilt westliche Konzerne in „Freunde“ und „Feinde“. Während McDonald’s eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Wem gehört der DAX? Deutsche Unternehmen in ausländischer Hand
27.07.2025

Von außen betrachtet erscheint die deutsche Wirtschaft stark, stabil und fest verankert in der eigenen Industriegeschichte. Doch ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wenn Kontrolle Vertrauen frisst: Warum CEOs scheitern – die größten Fehler
27.07.2025

Wer führt hier eigentlich wen? Wenn sich Vorstand und CEO nicht mehr vertrauen, ist der Absturz vorprogrammiert. Wie Aufsichtsräte und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bezahldienst Wero: Über eine Million Sparkassen-Kunden nutzen Bezahlverfahren
27.07.2025

Immer mehr Unternehmen interessieren sich für den Bezahldienst Wero – ein System, das Zahlungen schneller, einfacher und günstiger...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Intel-Aus in Magdeburg: Gerade noch rechtzeitig oder ein Scheitern für Deutschland?
27.07.2025

Intel wollte Magdeburg zum Zentrum der Chipfertigung machen. Milliardeninvestitionen, tausende Jobs – alles schien fix. Doch nun ist das...