Panorama

Realer Umsatzrückgang von 3,3 Prozent: Deutscher Einzelhandel vor großen Herausforderungen

Deutschlands Einzelhändler sehen sich mit einer herausfordernden wirtschaftlichen Realität konfrontiert, wie aus den neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
31.01.2024 09:31
Aktualisiert: 31.01.2024 09:31
Lesezeit: 1 min
Realer Umsatzrückgang von 3,3 Prozent: Deutscher Einzelhandel vor großen Herausforderungen
Im deutschen Einzelhandel sanken die realen Umsätze 2023 um 3,3 Prozent. (Foto: dpa) Foto: Federico Gambarini

Real sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden anhand vorläufiger Daten mitteilte. Das Ergebnis fiel etwas schlechter aus als die erste Schätzung der Behörde von minus 3,1 Prozent. Der Umsatz lag damit aber immer noch 1,3 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019. Einschließlich Preiserhöhungen (nominal) hatten die Einzelhändler 2,3 Prozent mehr in den Kassen als 2022.

Der reale Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel verringerte sich 2023 gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent. Seit dem coronabedingten Rekordzuwachs von 5,4 Prozent im Jahr 2020 seien die preisbereinigten Erlöse in den folgenden drei Jahren kontinuierlich gesunken, erläuterten die Statistiker. Einschließlich der stark gestiegenen Nahrungsmittelpreise verbuchten die Lebensmittelhändler aber ein kräftiges Plus von 5,9 Prozent.

Im Internet- und Versandhandel, der in der Corona-Pandemie einen Boom verzeichnet hatte, sank der Umsatz real um 3,9 Prozent und nominal um 0,4 Prozent. Der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren setzte seine Erholung nach dem Einbruch in der Pandemie fort und erwirtschaftete real 2, 6 und nominal 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Im wichtigen Weihnachtsgeschäft im Dezember setzte der Einzelhandel nach vorläufigen Ergebnissen real 1,7 Prozent weniger um als im Vorjahresmonat. Nominal verbuchte er ein leichtes Plus von 0,8 Prozent.

Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, diese können sich für einen Euro weniger leisten. Viele Menschen traten daher im vergangenen Jahr beim Konsum auf die Bremse. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...