Mit 680 Millionen Euro hatte der deutsche Staat 2020 den kriselnden Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof gestützt. Wie wir bei DWN bereits berichtet haben, sind die staatlichen Hilfen, die der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) dem Kaufhauskonzern gezahlt hatte, offenbar ohne solide Absicherung geflossen. Durch die Signa-Pleite stehen diese Steuergelder nun im Feuer - und könnten für uns Steuerzahler für immer verloren sein.
Signa-Verkauf: Bauunternehmer zeigt wohl Interesse an Münchener Projekt
Doch nun könnte es in diesem Finanzskandal eine positive Wendung geben: Mit dem Verkauf von Gebäuden aus dem Signa-Imperium besteht für den deutschen Staat die Möglichkeit, verloren geglaubte Finanzhilfen wieder zurückzuholen.
Angeblich soll das im Bau befindliche “Romy” in der Münchener Rosenstraße an den deutschen Bauunternehmer Alfons Doblinger gehen, wie über das Geschäft informierte Insider berichten. Signa Prime errichtet das Projekt am Standort des früheren Schreibwarenhandels Kaut-Bullinger in der Einkaufsstraße der bayrischen Hauptstadt München.
Geplant waren dort Einzelhandels- und Büroflächen. Bereits vor dem Insolvenzantrag hatte Signa Prime das Projekt für rund 100 Millionen Euro angeboten. Die Gespräche des 80-jährigen Unternehmers mit der Signa Prime und dem Insolvenzverwalter sind laut den Insidern noch im Gange. Ob eine Einigung erzielt werden kann, stehe noch nicht fest.
Gespräche über Signa-Gebäudeverkauf bereits in der Endphase?
In einem Bericht des Insolvenzverwalters von Ende Februar hieß es, Verhandlungen mit einem nicht namentlich genannten Interessenten befänden sich in der Endphase. Signa Prime bestätigte, dass die Immobilie zum Verkauf steht, wollte sich aber nicht zum potenziellen Käufer äußern. Doblinger, der potenzielle Käufer des Immobilienprojekts, reagierte nicht sofort auf Anfragen.
Doblinger ist Vorstandschef der DIBAG Industriebau und über seine Holding am Bauunternehmen Bauer beteiligt. Das Unternehmenssegment Signa Prime Selection AG firmiert als Aktiengesellschaft, Signa Holding bzw. die Privatstiftung von Immobilienmoguls René Benko halten davon große Anteile. Laut Eigendarstellung soll die Signa Prime Selection AG „außergewöhnliche Immobilien in besten Innenstadtlagen“ beinhalten. Dieses Geschäftsmodell gerät mit der Signa-Pleite und dem möglichen Romy-Verkauf infrage.