Immobilien

Steuergelder doch nicht komplett futsch? Signa Prime steht angeblich vor erstem Gebäudeverkauf

René Benkos insolvente Edelsparte Signa Prime Selection steht offenbar kurz davor, erstmals seit der Insolvenz ein Projekt zu Geld zu machen. Das meldet Bloomberg News und und beruft sich dabei auf gut informierte Kreise aus dem Umfeld der Signa Holding GmbH. Sind also doch nicht alle Steuergelder futsch?
Autor
06.03.2024 13:08
Aktualisiert: 06.03.2024 13:08
Lesezeit: 1 min

Mit 680 Millionen Euro hatte der deutsche Staat 2020 den kriselnden Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof gestützt. Wie wir bei DWN bereits berichtet haben, sind die staatlichen Hilfen, die der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) dem Kaufhauskonzern gezahlt hatte, offenbar ohne solide Absicherung geflossen. Durch die Signa-Pleite stehen diese Steuergelder nun im Feuer - und könnten für uns Steuerzahler für immer verloren sein.

Signa-Verkauf: Bauunternehmer zeigt wohl Interesse an Münchener Projekt

Doch nun könnte es in diesem Finanzskandal eine positive Wendung geben: Mit dem Verkauf von Gebäuden aus dem Signa-Imperium besteht für den deutschen Staat die Möglichkeit, verloren geglaubte Finanzhilfen wieder zurückzuholen.

Angeblich soll das im Bau befindliche “Romy” in der Münchener Rosenstraße an den deutschen Bauunternehmer Alfons Doblinger gehen, wie über das Geschäft informierte Insider berichten. Signa Prime errichtet das Projekt am Standort des früheren Schreibwarenhandels Kaut-Bullinger in der Einkaufsstraße der bayrischen Hauptstadt München.

Geplant waren dort Einzelhandels- und Büroflächen. Bereits vor dem Insolvenzantrag hatte Signa Prime das Projekt für rund 100 Millionen Euro angeboten. Die Gespräche des 80-jährigen Unternehmers mit der Signa Prime und dem Insolvenzverwalter sind laut den Insidern noch im Gange. Ob eine Einigung erzielt werden kann, stehe noch nicht fest.

Gespräche über Signa-Gebäudeverkauf bereits in der Endphase?

In einem Bericht des Insolvenzverwalters von Ende Februar hieß es, Verhandlungen mit einem nicht namentlich genannten Interessenten befänden sich in der Endphase. Signa Prime bestätigte, dass die Immobilie zum Verkauf steht, wollte sich aber nicht zum potenziellen Käufer äußern. Doblinger, der potenzielle Käufer des Immobilienprojekts, reagierte nicht sofort auf Anfragen.

Doblinger ist Vorstandschef der DIBAG Industriebau und über seine Holding am Bauunternehmen Bauer beteiligt. Das Unternehmenssegment Signa Prime Selection AG firmiert als Aktiengesellschaft, Signa Holding bzw. die Privatstiftung von Immobilienmoguls René Benko halten davon große Anteile. Laut Eigendarstellung soll die Signa Prime Selection AG „außergewöhnliche Immobilien in besten Innenstadtlagen“ beinhalten. Dieses Geschäftsmodell gerät mit der Signa-Pleite und dem möglichen Romy-Verkauf infrage.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn: Warum die Generalsanierung Jahre dauern wird
24.04.2025

Unpünktlich, überlastet, marode: Die Bahn steckt fest. Die Bundesregierung will mit Milliarden gegensteuern – doch selbst optimistische...

DWN
Politik
Politik Peter Navarro: Der Mann hinter Trumps Zollhammer – Loyal bis zur Selbstaufgabe
24.04.2025

Er ging für Donald Trump ins Gefängnis. Jetzt zieht Peter Navarro hinter den Kulissen die Fäden im eskalierenden Handelskrieg zwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dominanz auf Rädern: Warum der Lkw das Rückgrat der europäischen Wirtschaft bleibt
23.04.2025

Während über grüne Logistik und die Renaissance der Schiene debattiert wird, bleibt der Lkw unangefochten das Rückgrat des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zukunft unter Druck: Die Wasserstoff-Fabrik von Daimler und Volvo gerät ins Stocken
23.04.2025

Mitten in der Energiewende setzen die Lkw-Riesen Daimler und Volvo auf Wasserstoff – doch der Fortschritt ihres Gemeinschaftsunternehmens...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apple und Meta im Visier – Brüssel greift hart durch
23.04.2025

Apple und Meta sollen zusammen 700 Millionen Euro zahlen – wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das neue EU-Digitalgesetz. Die Kommission...

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Washington: Will Trump Fed-Chef Powell stürzen?
23.04.2025

Trump plant möglicherweise die Entlassung von Fed-Chef Jerome Powell – ein beispielloser Schritt, der die Unabhängigkeit der...

DWN
Finanzen
Finanzen „Krise ist die neue Normalität“ – Warum kluge Investoren jetzt gegen den Strom schwimmen müssen
23.04.2025

Volatilität ist kein Ausnahmezustand mehr, sondern System. Warum Investoren jetzt mit Besonnenheit, Disziplin und antizyklischer Strategie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitaler Produktpass: Was die EU plant und was das für Firmen bedeutet
23.04.2025

Die Europäische Union will Ressourcen schonen und Emissionen und Abfälle reduzieren. Dafür plant sie den sogenannten digitalen...