Politik

Ampel will digitale Arbeitsverträge möglich machen

Arbeitsverträge bald per E-Mail: Ampel-Koalition fördert Digitalisierung und Bürokratieabbau. Wirtschaft fordert weitere Schritte.
24.03.2024 14:35
Lesezeit: 1 min
Ampel will digitale Arbeitsverträge möglich machen
Digitale Dienstleistungen: Vertragsschließung soll bald per E-Mail möglich sein (Foto: dpa). Foto: Bernd Wei

Arbeitsverträge in Deutschland sollen in Zukunft auch bequem per E-Mail abgeschlossen werden können. Darauf einigten sich die Bundestagsfraktionen der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP am Donnerstag. Die Verständigung ist Teil eines Gesetzes zum Abbau unnötiger Bürokratie. Die Wirtschaft lobte die Entscheidung und forderte weitere Maßnahmen in diese Richtung.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte, die klassische Schriftform bei Arbeitsverträgen werde durch eine Textform ersetzt, beispielsweise durch eine Mail. Davon profitierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Ampel-Fraktionen betonten in einer gemeinsamen Mitteilung, gerade Startups arbeiteten häufig bereits vollständig digital. Der Arbeitgeberverband BDA sprach von einem guten Schritt, forderte aber mehr Schwung bei der Digitalisierung der Verwaltung. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lobte in der „Rheinischen Post“, dass die Digitalisierung helfe, Bürokratie abzubauen, ohne Arbeitnehmerrechte einzuschränken. Expertenschätzungen zufolge wurden in den vergangenen fünf Jahren rund elf Millionen Arbeitsverträge pro Jahr abgeschlossen.

Die Bundesregierung hatte vergangene Woche ein Gesetzespaket zum Bürokratieabbau beschlossen. Es soll die Wirtschaft um knapp eine Milliarde Euro pro Jahr entlasten. So soll unter anderem das Ausfüllen von Meldezetteln in Hotels entfallen, zumindest für deutsche Staatsangehörige. Außerdem werden die Aufbewahrungsfristen in der Buchhaltung verkürzt. Der Gesetzentwurf dazu wird gerade im Bundestag beraten und könnten an weiteren Stellen geändert beziehungsweise ergänzt werden.

(Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährungsmarkt im Fokus: ETFs, XRP und Moon Hash – Weihnachtsbonusverträge beflügeln Cloud-Computing-Trends

Zum Jahresende erlebt der Kryptowährungsmarkt einen neuen Aufschwung. Kryptowährungs-ETFs und XRP ziehen zunehmend Gelder traditioneller...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Zölle auf Kleinsendungen: Neue Abgabe trifft Online-Bestellungen aus Drittstaaten
21.12.2025

Der Online-Handel mit günstigen Waren aus Drittstaaten wächst rasant und stellt den europäischen Binnenmarkt vor strukturelle...

DWN
Finanzen
Finanzen Topanalyst enthüllt: Das sind die attraktivsten Rüstungsaktien
21.12.2025

Die globale Sicherheitslage wandelt sich rasant, und die Verteidigungsindustrie gewinnt an Bedeutung für Regierungen und Kapitalmärkte....

DWN
Technologie
Technologie Natrium-Batterien: Wie China die nächste Akkurevolution vorantreibt
20.12.2025

Chinesische Hersteller treiben die Entwicklung von Natrium-Batterien rasant voran und bedrohen damit das bisherige Lithium-Dominanzmodell...

DWN
Politik
Politik Härtefallfonds für bedürftige Ostrentner schliesst: 425 Millionen Euro ungenutzt
20.12.2025

Aus dem Härtefallfonds für bedürftige Rentner aus der ehemaligen DDR und Osteuropa fließen zu Jahresende mehrere Hundert Millionen Euro...

DWN
Panorama
Panorama Grüne Stadt der Zukunft: Wie realistisch CO2-neutrale Metropolen bis 2040 sind
20.12.2025

Städte sollen Europas Klima-Rettungsanker werden – doch zwischen Vision und Wirklichkeit klafft eine Lücke. EU-Ziele, Modellstädte und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chefin der Wirtschaftsvereinigung Stahl warnt: Die Deindustrialisierung ist real
20.12.2025

Kerstin Maria Rippel ist Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Im DWN-Interview sagt sie, dass Berlin nach dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Eigenkapitalbildung: Immobilienkauf laut IfW-Studie für Millennials schwerer
20.12.2025

Eigenkapitalbildung wird für viele Kaufwillige zur größten Hürde: Eine neue Studie vergleicht, wie stark sich die Anforderungen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-CO2-Zoll wird ausgeweitet: Kommt die nächste Stufe für Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte?
20.12.2025

Der EU-CO2-Zoll steht vor der nächsten Ausbaustufe: Brüssel will ihn auf Haushaltsgeräte und weitere Industrieprodukte ausdehnen. Ab...