Immobilien

Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von Sanierungskosten und Zinsniveau.
26.04.2024 08:50
Aktualisiert: 26.04.2024 11:26
Lesezeit: 1 min
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Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland dürften nach Einschätzung der Commerzbank noch etwas fallen. „Geringe Umsätze deuten auf weiteres Abwärtspotenzial“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Trotz gesunkener Preise sei die Zahl der Transaktionen am Häusermarkt weiter deutlich geringer als vor dem Zinsanstieg. Offenbar klaffe zwischen den Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern noch eine große Lücke. Viele Menschen könnten den Immobilienkauf zu aktuellen Zinsen nicht finanzieren, während Eigentümer nicht spürbar im Preis heruntergehen wollten.

Das weitere Abwärtspotenzial für Bestandsimmobilien liegt nach Ansicht der Commerzbank bei 5 bis 10 Prozent unter Berücksichtigung der Kosten für energetische Sanierungen. Stiegen die Einkommen weiter ordentlich und blieben die Zinsen für 10-jährige Kredite etwa auf dem aktuellen Niveau von rund 3,5 Prozent, würde ein Preisrückgang um 5 Prozent reichen, um die Erschwinglichkeit zu Jahresende auf ein ähnliches Niveau wie zu Beginn des Immobilienbooms 2010 zu drücken.

Zusätzliches Abwärtspotenzial für Bestandsimmobilien ergebe sich aber aus dem Unsicherheitsfaktor Sanierungskosten, so die Autoren. Für eine Preisstabilisierung spreche, dass die Nachfrage nach Immobilienkrediten bei Banken laut Umfragen zuletzt wieder gestiegen sei.

Preise stabilisieren sich trotz Herausforderungen

„Kommt es nicht zu einem neuerlichen merklichen Zinsanstieg, dürften sich die Preise um den Jahreswechsel stabilisieren“, hieß es in der Commerzbank-Studie. Anders sehe es bei Neubauten aus: Hier dürften die Verkäufer angesichts enorm gestiegener Baukosten kaum zu spürbaren Preiszugeständnissen bereit sein.

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland waren 2023 nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 8,4 Prozent gefallen – der stärkste Rückgang im Jahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Hauptgrund sind kräftig gestiegene Zinsen, die Kredite verteuern.

Die Preise für Bestandsimmobilien lagen Ende 2023 im Schnitt 14 Prozent unter dem Höchststand im Frühjahr 2022, heißt es in der Commerzbank-Studie. Bei Neubauten fiel die Preise demnach nur um 5 Prozent. Während unsanierte Häuser mit hohem Energieverbrauch deutlich an Wert verloren haben, gab es bei modernen, energieeffizienten Gebäuden wenig Preisnachlässe.

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