Finanzen

KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die KfW-Bankengruppe immer noch ziemlich gut.
08.05.2024 14:44
Lesezeit: 1 min

Die staatliche Förderbank KfW hat im ersten Quartal des laufenden Jahres deutlich weniger frische Milliarden zur Unterstützung von Wirtschaft und Privatleuten ausgereicht als ein Jahr zuvor. Mit 17,5 Milliarden Euro verringerte sich das Förderneugeschäft auf ein ähnliches Niveau wie in den ersten drei Monaten 2019 (16,9 Mrd Euro), dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Das teilte die KfW Bankengruppe am Mittwoch in Frankfurt mit. Von Januar bis einschließlich März 2023 (40 Mrd Euro) und im ersten Quartal 2022 (41 Mrd Euro) hatte das Fördervolumen erheblich höher gelegen.

„Deutschland ist nach den Krisenjahren 2020 bis 2023 zurück auf dem Weg in die Normalität. Unsere Förderung ist weiter wichtig und gefragt, aber die krisenbedingten Sonderhilfen gehören der Vergangenheit an“, bilanzierte der KfW-Vorstandsvorsitzende Stefan Wintels.

Nach massiven Hilfen während der Corona-Krise hatten 2022 vor allem die vom Bund beschlossenen Milliardenpakete zur Sicherung der Energieversorgung sowie zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen nach Beginn des Ukraine-Krieges das Fördervolumen der KfW nach oben getrieben. Die KfW gehört zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Bundesländern. Im Gesamtjahr 2023 hatte sich das Fördervolumen der Bankengruppe binnen Jahresfrist von 166,9 Milliarden Euro auf 111,3 Milliarden Euro verringert.

Die Förderbank verdiente im ersten Quartal 2024 trotz des gesunkenen Fördervolumens mehr als ein Jahr zuvor: Der Konzerngewinn erhöhte sich auf 461 (Vorjahreszeitraum: 394) Millionen Euro. Das Institut profitierte unter anderem von gestiegenen Zinsen und einer geringeren Vorsorge für mögliche Kreditausfälle. Im Gesamtjahr 2023 hatte die KfW unter dem Strich einen Konzerngewinn von rund 1,56 Milliarden Euro erzielt.

Die KfW versorgt im traditionellen Fördergeschäft Mittelständler, Hausbauer und Studierende mit zinsgünstigen Krediten. Hinzu kommen Export- und Projektfinanzierung, die Förderung von Entwicklungs- und Schwellenländern und die Tochter KfW Capital für Investments in Start-ups.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsen: Warum Europas Geldpolitik zur Falle werden könnte
17.12.2025

Die EZB signalisiert das Ende der Zinssenkungen – und plötzlich zieht die Eurozone die Risiken einer neuen Straffung an. Europas...

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehrzentrum startet: Bund und Länder bündeln Kräfte zur Gefahrenabwehr
17.12.2025

In Berlin startet ein neues Drohnenabwehrzentrum, das Behörden, Bundeswehr und Nachrichtendienste enger verzahnen soll. Drohnensichtungen...

DWN
Politik
Politik EU-Parlament macht Weg für Verzicht auf russisches Gas frei
17.12.2025

Die EU steuert auf einen harten Schnitt zu: Spätestens 2027 soll Schluss sein mit russischem Gas. Doch Ausnahmen, LNG und der Streit mit...

DWN
Politik
Politik Aus Bürgergeld wird Grundsicherung: Kabinett schickt mehrere Reformen auf die Strecke
17.12.2025

Letzte Kabinettsrunde vor Weihnachten: Von Grundsicherung über Rente bis Kurzarbeitergeld treibt die Regierung mehrere Reformen an. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...