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Studie: Worüber sorgen sich die Akteure am Immobilienmarkt?

Eine Studie hat die Lage der deutschen Immobilienwirtschaft aus der Sicht von Kauf- und Bauinteressenten, Immobilienbesitzern und Entscheidungsträgern in der Branche analysiert. Was sind die größten Ängste? Die DWN haben sich die Studie genauer angesehen.
24.05.2024 09:32
Lesezeit: 2 min
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Studie: Worüber sorgen sich die Akteure am Immobilienmarkt?
Das derzeitige Zinsumfeld ist nach wie vor unsicher. (Foto: dpa) Foto: Frank Hoermann/SVEN SIMON

Worüber machen sich Teilnehmer am Immobilienmarkt aktuell die größten Sorgen? Die zukünftige Zinsentwickelung und der demographische Wandel in Deutschland – erkennbar an mehr Single-Haushalte in den Großstädten und leerstehende Gebäude auf dem Land. Viele befürchten, dass dieser Wandel die Krise auf dem Markt noch weiter verschärfen wird.

Auch werden staatliche Initiativen zur Förderung und Regulierung der Nachhaltigkeit im Bausektor (wie die Nutzung von erneuerbaren Energien und ökologische Bauweisen) kritisch betrachtet, weil diese die Branche in Zukunft weiter negativ beeinflussen könnten.

Das sind einige der wichtigsten Erkenntnisse einer Kurzstudie zur Immobilienbranche von Markt- und Meinungsforschungsunternehmen Civey. Das Tech Unternehmen für digitale Forschung hat vor Kurzem 2.500 Immobilienbesitzer, 1.500 Personen, die eine Immobilie kaufen oder bauen wollen und 500 Entscheider aus der Immobilien- und Wohnungswirtschaft online befragt.

Abwarten und Tee trinken

Immobilieneigentum gilt zwar als guter Schutz gegen Wertverlust in Zeiten hoher Inflation, doch viele potenzielle Immobilienbesitzer oder Bauwillige halten momentan zurück wegen der Zinsunsicherheit. „Ob die Zinsen weiter sinken werden, lässt sich noch nicht sagen. Die meisten Personen, die den Kauf oder Bau einer Immobilie planen, wollen daher erst einmal abwarten“, heißt es in der Studie.

Das heißt aber nicht, dass Immobilien keine beliebte Anlageform sind: Drei Viertel der Befragten hielten diese Vermögensklasse für eine attraktive Anlage. Unter denjenigen, die 200 Euro investieren konnten, landeten Immobilien auf Platz drei nach Aktien und Fonds oder ETFs. Darüber hinaus hielten drei Viertel der Immobilienbesitzer, die befragt wurden, ihre Immobilie für rentabel.

Hintergrund: Marktlage bleibt angespannt

Die Preiskorrektur am Immobilienmarkt dauert an - allerdings gibt es einen deutlichen Unterschied in den Segmenten Wohn- und Gewerbeimmobilien. Dem Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zufolge fielen Wohnimmobilienpreise im ersten Quartal des Jahres 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Seit ihrem Höchststand im zweiten Quartal 2022 sind Wohnimmobilienpreise in ganz Deutschland um 8,6 Prozent gepurzelt.

In den Top 7-Städten entwickelten sich die Wohnimmobilienpreise mit einem durchschnittlichen Rückgang um 4,3 Prozent im ersten Quartal 2024 verglichen zum Vorjahresquartal. Die resilienteren Metropolen im ersten Quartal 2024 waren Köln, Düsseldorf und Stuttgart. Preiskorrekturen in Hamburg und München waren am stärksten, während Berlin und Frankfurt im Durchschnitt lagen.

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Vera von Lieres

Vera von Lieres gehört seit September 2022 zum DWN-Team und schreibt als Redakteurin über die Themen Immobilien und Wirtschaft. Sie hat langjährige Erfahrung im Finanzjournalismus, unter anderem bei Reuters und führenden Finanzmedien in Südafrika. Außerdem war sie als Kommunikations- und Marketing-Spezialistin bei internationalen Firmen der Investment-Branche tätig.

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