Wirtschaft

Nato: Lukaschenko droht mit Atomwaffen und drittem Weltkrieg

Der Machthaber der Ex-Sowjetrepublik Belarus, Alexander Lukaschenko, hat der Nato Angriffspläne auf sein Land unterstellt und mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. In dem Zusammenhang dankte Lukaschenko Kremlchef Wladimir Putin für die jüngste Änderung der russischen Atomdoktrin.
27.09.2024 14:30
Lesezeit: 2 min
Nato: Lukaschenko droht mit Atomwaffen und drittem Weltkrieg
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko dankt Kremlchef Wladimir Putin für die jüngste Änderung der russischen Atomdoktrin. (Foto: dpa) Foto: Alexander Kazakov

Der Machthaber der Ex-Sowjetrepublik Belarus, Alexander Lukaschenko, hat der Nato Angriffspläne auf sein Land unterstellt und mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. „Ein Angriff auf Belarus bedeutet den Dritten Weltkrieg“, sagte der belarussische Staatschef der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge bei einem Auftritt vor Studenten in Minsk. Sowohl Belarus als auch das verbündete Russland würden in dem Fall Atomwaffen einsetzen. Lukaschenko dankte in dem Zusammenhang Kremlchef Wladimir Putin für die jüngste Änderung der russischen Atomdoktrin.

Lukaschenko befürchtet Angriffspläne der Nato

Bei seiner Rede in der Staatsuniversität für Informatik und Radioelektronik behauptete Lukaschenko, die Nato hege konkrete Angriffspläne gegen Belarus. „Amerikaner und Polen haben sich schon entlang der Grenze aufgestellt, besonders an der polnischen. Wir wissen, dass sich die polnische Führung schon die Hände reibt“, sagte er. Man sei auf den Fall vorbereitet und werde augenblicklich reagieren. Da die Nato auf den Einsatz von Atomwaffen mit eigenen Atomschlägen reagieren könne, werde Russland sein ganzes Arsenal einsetzen. Zu einer solchen Eskalation sei der Westen nicht bereit, erklärte Lukaschenko.

Befehlsgewalt über die Atomwaffen hat Moskau

Belarus ist nicht selbst Atommacht; auf seinem Territorium sind aber seit Ende 2023 taktische Atomwaffen aus Russland stationiert. Lukaschenko sprach im April von mehreren Dutzend Atomsprengköpfen. Belarus erhielt zudem russische Iskander-Raketen, die nuklear bestückt werden können. Kampfjets Su-25 wurden ebenfalls zu Trägerwaffen umgerüstet. Während Moskau die Befehlsgewalt über die in Belarus stationierten Atomwaffen für sich in Anspruch nimmt, hat Lukaschenko bereits den Einsatz von Nuklearwaffen in die Militärdoktrin seines Landes aufnehmen lassen.

Putin hatte vor zwei Tagen erklärt, dass Russland seine Militärdoktrin an die internationale Sicherheitslage angepasst habe. Russlands Liste militärischer Bedrohungen, gegen die Atomwaffen zur Abschreckung genutzt werden können, sei erweitert worden, sagte der 71-Jährige bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats in Moskau.

Die Änderung gilt als Reaktion auf die Debatte um die Freigabe weitreichender Waffen an die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg. Mit der neuen Doktrin erhöht sich vor allem für westliche Atommächte wie die USA und Frankreich die Gefahr, Ziel eines russischen Gegenschlags zu werden, sollten sie kernwaffenfreie Länder wie die Ukraine bei einer Aggression gegen Russland unterstützen.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl 2025: Mittelstand fordert Bürokratieabbau
22.02.2025

Der Mittelstand sieht sich von überbordender Bürokratie, hohen Steuern und steigenden Energiekosten ausgebremst. Vor der Bundestagswahl...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Feuer, Flamme und viel kaltes Wasser: Preussischer Whisky aus der Uckermark
21.02.2025

In der Uckermark brennt Cornelia Bohn ihren eigenen Whisky – als erste Frau weltweit mit eigener Destillerie. Die ehemalige DDR-Bürgerin...