Immobilien

Heizkosten 2023: Anstieg von mehr als 30 Prozent gemeldet

Die Heizkosten in Zwei- und Mehrfamilienhäusern sind 2023 erneut stark gestiegen – durchschnittlich um mehr als 30 Prozent. Der neue DIW-Wärmemonitor zeigt, dass der Energieverbrauch trotz gestiegener Preise gesunken ist, aber die Einsparungen den Preisanstieg nicht vollständig kompensieren konnten.
10.11.2024 14:55
Lesezeit: 2 min
Heizkosten 2023: Anstieg von mehr als 30 Prozent gemeldet
Die Heizkosten in Zwei- und Mehrfamilienhäusern sind 2023 erneut um über 30 Prozent gestiegen – Einsparungen beim Energieverbrauch konnten die Preissteigerungen nicht vollständig kompensieren. (Foto: iStock.com, Vlad Yushinov) Foto: Vlad Yushinov

Die Heizkosten in Zwei- und Mehrfamilienhäusern sind im vergangenen Jahr nach Schätzungen durchschnittlich um mehr als 31 Prozent gestiegen. Der aktuelle Wärmemonitor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt dies.

Dank des Gaspreisdeckels zahlten Haushalte im Durchschnitt 11,81 Cent pro Kilowattstunde, so die Studie. Der Anstieg fiel damit fast so stark aus wie im ersten Jahr des Ukraine-Kriegs, als die Energiepreise um rund 33 Prozent stiegen. Die Deutsche Presse-Agentur erhielt die Studie vorab.

Die Grundlage des Wärmemonitors sind Heizkostenabrechnungen von rund 170.000 Zwei- und Mehrfamilienhäusern, die der Immobiliendienstleister Ista (Essen) erstellt hat. Laut DIW sind darin mehr als 1,5 Millionen Wohnungen enthalten, die mit Gas, Öl oder Fernwärme heizen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Mietwohnungen.

Heizenergiebedarf seit 2021 um 8,9 Prozent gesunken

Der Energieverbrauch in den erfassten Wohnungen ist 2023 erneut gesunken. Im Durchschnitt betrug der bereinigte Verbrauch 118 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche – 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr und 8,9 Prozent weniger als 2021. Laut den Studienautoren sind die Gründe dafür die höheren Heizkosten, Aufrufe zum Energiesparen und Effizienzmaßnahmen. "Doch der Preisanstieg konnte durch die Einsparungen nicht vollständig ausgeglichen werden", heißt es im neuen Wärmemonitor.

Regionale Unterschiede beim Verbrauch sind auffällig. So lag der Heizbedarf in ostdeutschen Haushalten – von Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern – insgesamt niedriger. "Im Osten Deutschlands betrug er 111 Kilowattstunden pro Quadratmeter, in Westdeutschland waren es im Durchschnitt 121 Kilowattstunden." Eine höhere Sanierungsrate in Ostdeutschland könnte der Grund dafür sein. Die Haushalte im Saarland hatten 2023 den höchsten Heizbedarf (137 Kilowattstunden), während die Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern mit 99 Kilowattstunden am wenigsten heizten.

Verivox: Niedrigste Gaspreise bei 8,8 Cent

Wie sich die Heizkosten in der aktuellen Heizperiode 2024/25 entwickeln, hängt von mehreren Faktoren ab – bei Erdgas etwa von Großhandelspreisen, Netzkosten und dem CO2-Preis. Laut dem Vergleichsportal Verivox steigen die Gasnetzkosten zum Jahreswechsel rechnerisch um durchschnittlich 21 Prozent. Wenn dies vollständig weitergegeben wird, würde dies laut Verivox eine jährliche Erhöhung von 98 Euro bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeuten. Ob und wie stark diese Kosten auf die Verbraucher umgelegt werden, bleibt unklar.

Aktuell liegt der durchschnittliche Gaspreis in Deutschland laut Verivox bei 11,4 Cent pro Kilowattstunde, ein Jahr zuvor waren es 11,9 Cent. Der günstigste Preis, den Anbieter derzeit bieten, liegt bei 8,8 Cent, was nahezu dem Vorjahresniveau entspricht, als der günstigste Anbieter 8,7 Cent verlangte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

DWN
Politik
Politik Grönland-Übernahme? Dänemark zieht Lehren aus Trumps Forderungen
30.01.2025

Donald Trumps Forderung nach Grönland schockierte viele, doch Dänemarks Regierung sieht darin eine Chance. Europa müsse seine...

DWN
Politik
Politik Bundestag: Abstimmung über CDU-Antrag zur Migration - 5-Punkte-Plan von Merz erhält Mehrheit
29.01.2025

Der Bundestag hat einen der Entschließungsanträge der Union angenommen, den sogenannten 5-Punkte-Plan. Merz' Antrag zur Migrationspolitik...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Notenbank Fed: Leitzinsen unverändert - Aktienkurse an der Wall Street nur kurz belastet
29.01.2025

Die Währungshüter der US-Notenbank Fed haben den Leitzins nicht angetastet - und damit die Kurse an den New Yorker Börsen nur kurzzeitig...

DWN
Panorama
Panorama Blitzermarathon 2025: Wann und wo verstärkte Verkehrskontrollen drohen - alle Termine
29.01.2025

Autofahrer aufgepasst! Wie in jedem Jahr finden auch Blitzermarathons 2025 statt - im Rahmen zweier Aktionswochen mit verstärkten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaftswarntag ohne Habeck aber mit „Bekenntnis für Vielfalt“: Dafür fordern Gewerkschaften eine Vermögensabgabe für die Krise
29.01.2025

Am Wirtschaftswarntag haben deutsche Unternehmen Alarm geschlagen. Doch Verursacher Habeck hatte keine Zeit, obwohl Standortbedingungen zu...

DWN
Panorama
Panorama Stammzell-Herzpflaster: Neue Hoffnung für Menschen mit schwerer Herzschwäche
29.01.2025

Ein neu entwickeltes „Stammzell-Herzpflaster“ könnte Patienten mit schwerer Herzschwäche helfen. Die innovative Therapie nutzt...

DWN
Politik
Politik Merz und Scholz auf Konfrontation im Bundestag
29.01.2025

Der Bundestag steht Kopf, als Kanzler Olaf Scholz und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in einem hitzigen Schlagabtausch...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek und die Revolution in der KI: Was steckt hinter dem Erfolg des Start-ups?
29.01.2025

DeepSeek, das KI-Modell aus China, hat in nur einem Jahr die Spitze der App-Charts erklommen und die internationalen Tech-Riesen wie OpenAI...