Wirtschaft

Aktie der Munich Re: Katastrophen kosten global über 100 Milliarden

Unwetterschäden kosten die Versicherer viel Geld. Die Tendenz im mehrjährigen Schnitt: steigend.
08.11.2024 08:03
Lesezeit: 1 min

Die globalen Naturkatastrophenschäden werden in diesem Jahr nach Einschätzung des weltgrößten Rückversicherers Munich Re erneut die Schwelle von 100 Milliarden Euro überschreiten. Das dritte Quartal sei von Naturkatastrophenschäden sehr stark betroffen gewesen, sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka in München. Als Beispiel nannte er den Hurrikan „Helene“, der Ende September Verwüstungen in Kuba, Mexiko und mehreren US-Bundesstaaten angerichtet hatte. 2024 werde wieder ein Jahr mit versicherten Naturkatastrophenschäden von mehr als 100 Milliarden Euro global sein.

Volkswirtschaftliche Gesamtschäden werden noch höher sein

Diese Prognose bezieht sich auf die von Naturkatastrophen verursachten Schäden, die die Versicherungsbranche weltweit – nicht der Münchner Dax-Konzern allein – voraussichtlich bezahlen wird. Die Tendenz ist im Schnitt der vergangenen Jahrzehnte steigend, 2023 waren es nach Zahlen der Munich Re rund 120 Milliarden Euro. Die volkswirtschaftlichen Gesamtschäden rund um den Globus sind alljährlich noch sehr viel höher, da viele Privateigentümer und Unternehmen ihre Gebäude und andere Werte nicht gegen Naturkatastrophen versichert haben. Die „Versicherungsdichte“ ist in vielen asiatischen Ländern vergleichsweise niedrig, in den USA jedoch hoch, sodass die Hurrikane dort häufig sehr hohe versicherte Schäden nach sich ziehen.

Dennoch: Munich Re wird Gewinnziel aller Voraussicht nach übertreffen

Die Munich Re selbst verbuchte allein im dritten Quartal Großschäden von 1,6 Milliarden Euro, unter anderem wegen "Helene". Dennoch ist es nach Jureckas Worten „fast eine Selbstverständlichkeit“, dass das Unternehmen sein Gewinnziel von fünf Milliarden Euro übertreffen wird. Nach den ersten neun Monaten belief sich der Nettogewinn bereits auf 4,7 Milliarden Euro. Hohe Schäden sind für Versicherer keineswegs nur negativ: Die Nachfrage nach Versicherungsschutz bleibe global hoch, sagte Jurecka.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Serielles Bauen: Wie Fertigmodule den Wohnungsmarkt verändern
21.07.2025

Serielles Bauen soll die Wohnungsnot in Deutschland lindern. Fertighäuser aus der Fabrik versprechen schnelle und kostengünstige...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimasteuer: Schleichende Enteignung der Hausbesitzer durch Heizkostenhammer steht bevor
21.07.2025

Wer heute nicht „grün“ heizt, wird ab 2027 wahrscheinlich ein massives Kostenproblem bekommen. Die Klimasteuer, die schon heute auf...

DWN
Technologie
Technologie Der gläserne Bürger wird Realität: Was die kommende EUID-App alles überwachen soll
20.07.2025

Bis 2030 soll jeder Bürger in der EU eine EUID-App als sogenannte digitale Brieftasche auf seinem Smartphone haben. Damit sollen die...

DWN
Panorama
Panorama Große Schere zwischen Arm und Reich belastet auch psychisch
20.07.2025

Superreiche werden immer reicher, während Millionen Menschen hungern – das belastet nicht nur finanziell. Eine neue Studie zeigt, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Personalbindung neu gedacht: Warum Freiwilligkeit stärker wirkt als Loyalität
20.07.2025

Kluge Personalbindung funktioniert nur ohne Zwang: Wer Mitarbeitende an sich ketten will, verliert die Besten – echte Loyalität gibt es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jobshadowing: Einblicke und neue Perspektiven schaffen
20.07.2025

Im Rahmen von Job Shadowing können Interessierte von erfahrenen Mitarbeitern lernen und Einblicke in die Arbeitsabläufe innerhalb des...

DWN
Technologie
Technologie Drohnen: Warum Europa beim Luftraum ein Problem hat
20.07.2025

Spionagedrohnen überfliegen ungehindert Militärstützpunkte, kooperative Kampfdrohnen fehlen – und beim Einsatz ziviler Drohnen...

DWN
Technologie
Technologie Huawei schlägt zurück: Chinas Tech-Gigant lässt Apple & Co. alt aussehen
20.07.2025

Totgesagt und sanktioniert – doch jetzt ist Huawei zurück an der Spitze. Mit eigener Chiptechnologie und ohne Android zeigt Chinas...