Wirtschaft

Teure Direktflüge: Warum Low-Cost-Reisen selten und kostspielig sind

Deutsche Kunden müssen tiefer in die Tasche greifen, wenn sie mit einem Direktflug in den Urlaub aufbrechen wollen. In der regelmäßigen Preisanalyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) für sogenannte Low-Cost-Carrier reichen die Durchschnittspreise von 61 (Wizz) bis 115 Euro (Eurowings) für das Einweg-Ticket ohne Gepäck. Vor einem Jahr betrug die Spanne bei den vier größten Anbietern noch 58 bis 102 Euro. Die Flüge von Netzwerk-Airlines wie der Lufthansa sind in der Analyse nicht enthalten.
15.12.2024 14:36
Lesezeit: 1 min
Teure Direktflüge: Warum Low-Cost-Reisen selten und kostspielig sind
Vorbei an einem Wolkenfeld landet eine Passagiermaschine auf dem Flughafen (Foto: dpa). Foto: Boris Roessler

Preisanalyse: Wie sich Flugpreise je nach Buchungszeitpunkt entwickeln

Die Testabfragen zum Buchungstag 17. September ergaben erneut deutliche Unterschiede zwischen kurz- und langfristigen Zeitpunkten des Abflugs. Grundsätzlich sind kurzfristige Tickets deutlich teurer als solche mit einer längeren Vorlaufzeit. So verlangt der deutsche Marktführer Eurowings zwischen knapp 73 Euro bei einem drei Monate entfernten Flug und durchschnittlich 152,40 Euro für Flüge am nächsten Tag.

Ryanair und die teuersten Tickets: Was kosten Direktflüge wirklich?

Das teuerste Einzelticket in der Auswertung hat aber die irische Ryanair angeboten, die für einen sieben Tage entfernten Flug von Köln nach Porto 390 Euro aufgerufen hat. Die Iren gehören zu den schärfsten Kritikern der hohen Steuern und Gebühren, die bei Abflügen an deutschen Flughäfen fällig werden. Trotz eines starken europaweiten Wachstums hat Ryanair das Angebot in Deutschland deutlich reduziert und weitere Flugstreichungen angekündigt.

Rückgang der Billigflüge: Wie Corona die Luftfahrt verändert hat

Laut DLR gab es in der untersuchten Juli-Woche von deutschen Flughäfen 4.260 Billigflüge von 14 Airlines auf 760 Strecken. Das ist ein Rückgang um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Europaweit haben die Billigflüge mit 68.000 Starts und 10.600 Strecken innerhalb einer Woche das Vorkrisenniveau um 2,0 Prozent überschritten. Der Ryanair-Flugplan umfasst mit 24.000 Starts in der Woche inzwischen 30 Prozent mehr Flüge als noch 2019. Es folgen die Gesellschaften Easyjet und Wizz.

Direktflüge im Inland: Warum sie immer seltener werden

Die beliebtesten Direktziele von deutschen Flughäfen bleiben Spanien und Italien. Das größte Angebot gibt es in Berlin, Düsseldorf und Köln-Bonn. Stark rückläufig sind hingegen Direktflüge im deutschen Inland. „Die Gründe für diesen Rückgang liegen zum einen in einer geringeren Nachfrage, da beispielsweise Meetings zunehmend online abgehalten werden. Zum anderen spielen wirtschaftliche Rahmenbedingungen und ein reduziertes Angebot eine Rolle“, sagt DLR-Studienleiter Peter Berster.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump zündet den Handelskrieg – doch Europa hat das bessere Spiel
03.06.2025

Donald Trump droht mit Strafzöllen, doch Europas Antwort steht längst: Mit stabilen Finanzen und strategischem Kurs könnte die EU zum...

DWN
Politik
Politik Vergessener Kontinent: Afrikas Fluchtkrisen- Milliarden fehlen für humanitäre Hilfe
03.06.2025

Fluchtkrisen in Afrika schneiden bei medialer Aufmerksamkeit, Hilfsgeldern und politischem Engagement besonders schlecht ab. Kamerun ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Rücksetzer nach Kurssprung – was Anleger jetzt wissen müssen
03.06.2025

Der Goldpreis ist auf Richtungssuche – trotz Krisen und Zinssorgen. Was steckt hinter der aktuellen Entwicklung, und wie sollten Anleger...

DWN
Politik
Politik Krim-Brücke: Ukrainischer Geheimdienst SBU meldet Angriff auf Kertsch-Brücke
03.06.2025

Die Krim-Brücke ist erneut Ziel eines spektakulären Angriffs geworden. Doch wie schwer sind die Schäden wirklich – und was bedeutet...

DWN
Politik
Politik Ehemalige US-Generäle zur Operation der Ukraine in Russland: Militärische Leistung, die dem Trojanischen Pferd gleichkommt
03.06.2025

Mitten in die Verhandlungen trifft Russland ein Schlag, der tief sitzt: Eine ukrainische Drohnenoffensive zerstört rund 40 strategische...

DWN
Politik
Politik Brüssels Pensionsflop: Milliardenvision scheitert kläglich
03.06.2025

Mit großem Tamtam gestartet, nun ein Desaster: Der EU-weite Rentenplan PEPP sollte Milliarden mobilisieren – doch kaum jemand macht mit....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ungenutztes Potenzial auf dem Arbeitsmarkt: Rekordteilzeit in Deutschland
03.06.2025

Teilzeit-Weltmeister Deutschland hat noch einmal nachgelegt: Die Teilzeit-Quote stieg im ersten Quartal auf einen neuen Rekord. Wie viele...

DWN
Politik
Politik Washingtons Steuerkrieg: Wie Trump Europas Wirtschaft ins Visier nimmt
03.06.2025

Die USA setzen zum wirtschaftlichen Gegenschlag an: Mit Strafsteuern auf europäische Unternehmen und Investoren will Donald Trump Brüssel...