Die Hintergründe: Was ist die Gasspeicherumlage?
Die Gasspeicherumlage wurde im Herbst 2022 eingeführt, um Kosten für den Einkauf und die Speicherung von Gas während der Energiekrise zu finanzieren. Sie ist Bestandteil des Gaspreises und wird über die Kilowattstunde berechnet. Ab Januar 2025 steigt die Umlage von derzeit 0,250 Cent auf 0,299 Cent pro Kilowattstunde.
Auswirkungen der Abschaffung auf Verbraucher
Durch die Gesetzesänderung entfällt die Umlage für Importeure in Nachbarländern, bleibt jedoch für deutsche Verbraucher bestehen. Laut Verivox führt dies zu einer Erhöhung der durchschnittlichen Gasrechnung um rund 12 Euro im Jahr. Im Gesetzentwurf heißt es, dass nur geringe Auswirkungen auf das Verbraucherpreisniveau zu erwarten seien.
Politische Entscheidung mit Kontroversen
Die Abschaffung wurde mit breiter Mehrheit von SPD, Grünen und CDU/CSU beschlossen. Grünen-Abgeordnete Ingrid Nestle betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit Nachbarländern, von deren Infrastruktur auch Deutschland profitiere. Der CDU-Politiker Andreas Jung wies darauf hin, dass Partnerländer wie Österreich und Tschechien die negativen Folgen der Umlage für ihre Gastransite beklagt hatten.
Kritik von der FDP: „Diskriminierung von Inländern“
Die FDP stimmte gegen die Gesetzesänderung. Ihr energiepolitischer Sprecher Michael Kruse kritisierte, dass die Umlage nun ausschließlich deutsche Verbraucher belaste, während ausländische Nutzer der Gasspeicher davon befreit würden. Dies stelle eine Benachteiligung der Inländer dar und führe zu höheren Energiekosten.
Ziel der Abschaffung: Förderung der Zusammenarbeit in Europa
Die Abschaffung der Umlage soll nicht nur den Gastransit durch Deutschland vergünstigen, sondern auch Nachbarländern helfen, ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren. Wirtschaftsstaatssekretär Sven Giegold hatte dies bereits im Mai 2023 als wichtigen Schritt für die europäische Zusammenarbeit bezeichnet.
Fazit: Mehr Kosten für Verbraucher, Vorteile für Europa
Während deutsche Verbraucher mit leicht steigenden Gaspreisen rechnen müssen, erleichtert die Abschaffung der Gasspeicherumlage den europäischen Partnerländern den Gastransit. Der Schritt verdeutlicht den Balanceakt zwischen nationalen Interessen und europäischer Solidarität in der Energiepolitik.