Finanzen

Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen für Verunsicherung bei Anlegern. Besonders die Abstufung durch das Investmenthaus Jefferies lassen Zweifel an der kurzfristigen Entwicklung der Aktie aufkommen. Doch wie geht es weiter? Sollten Anleger den Rücksetzer zum Einstieg nutzen? Wie sehen die Apple-Aktie-Kursziele der Analysten aus?
21.01.2025 23:31
Aktualisiert: 21.01.2025 23:31
Lesezeit: 4 min
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Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
Das Logo des Technologieunternehmens Apple ist am Apple Store in der Müchner Innenstadt zu sehen: Sollten Anleger jetzt die Apple-Aktie kaufen? (Foto: dpa) Foto: Andy Wong

Apple-Aktien setzen Abwärtstrend fort

Im NASDAQ-Handel fiel die Apple-Aktie zeitweise über 4 Prozent ins Minus und rutschte dabei unter die Marke von 220 US-Dollar. Damit bleibt das Papier des Smartphone-Konzerns in einem Abwärtstrend, der Ende Dezember nach dem Rekordhoch der Apple-Aktie bei 260,09 US-Dollar seinen Anfang nahm. Seitdem hat das Papier fast 13 Prozent verloren. Besonders kritisch: Die Marke von 220 US-Dollar rückt nun in den Fokus, da sie seit Herbst mehrfach als Unterstützung diente.

Die Schwäche zeigt sich nicht nur im kurzfristigen Chartbild. Bereits seit Jahresbeginn hat die Apple-Aktie acht Prozent an Wert eingebüßt, was ihr die Position als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt streitig macht. Microsoft und NVIDIA profitieren von dieser Entwicklung und stehen bereit, den Spitzenplatz einzunehmen.

China-Geschäft bleibt problematisch

Ein wesentlicher Faktor für die aktuelle Entwicklung der Apple-Aktie sind die schwachen Absatzzahlen in China. Im vierten Quartal 2024 sank der iPhone-Absatz dort laut Counterpoint Research um 18 Prozent. Besonders bitter: Das Flaggschiff-Modell von Apple musste seinen Spitzenplatz an den chinesischen Konkurrenten Huawei abgeben. Zudem zeigt eine Analyse des Marktforschungsunternehmens Canalys, dass Apple bei den in China verkauften Smartphones 2024 auf den dritten Platz hinter Huawei und Vivo zurückgefallen ist.

Ein weiteres Problem für Apple ist die schleppende Einführung von KI-Funktionen in China. Während sich die neuen iPhone-Generationen durch künstliche Intelligenz auszeichnen, sind viele dieser Features im chinesischen Markt noch nicht verfügbar. Apple sucht nach einem lokalen Partner, um die notwendige Infrastruktur bereitzustellen. Diese Verzögerung könnte sich negativ auf die Verkaufszahlen der kommenden iPhone-Modelle auswirken.

Jefferies-Analyst Edison Lee senkt Kursziel für Apple-Aktien

Die jüngste Abstufung durch Jefferies hat die Unsicherheit verstärkt. Analyst Edison Lee senkte sein Kursziel für die Apple-Aktie von 211,84 auf 200,75 US-Dollar und änderte seine Einschätzung von "Hold" auf "Underperform". Das bedeutet, dass er erwartet, dass sich die Apple-Aktie schwächer als der Markt entwickelt.

Lee begründet seine Entscheidung mit mehreren Faktoren: Neben den schwachen iPhone-Verkäufen sieht er auch die gesamte Unterhaltungselektronik-Branche unter Druck. Sowohl das iPad als auch das MacBook konnten zuletzt keine starken Wachstumsimpulse liefern. Zudem verweist er auf Daten von IDC, wonach die iPhone-Auslieferungen von Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent gesunken sind. Besonders kritisch: Apple selbst hatte für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 ein Umsatzwachstum von fünf Prozent prognostiziert – Lee geht jedoch nur von 2,8 Prozent aus.

Wie sollten Anleger jetzt reagieren?

Trotz des Kursrückgangs ist Apple bei vielen Analysten weiterhin beliebt. Von 59 von Bloomberg befragten Analysten bewerten nur fünf die Apple-Aktie mit "Verkaufen", darunter nun Jefferies. 38 Analysten empfehlen hingegen weiterhin den Kauf. Diese Diskrepanz zeigt, dass die Meinungen zur künftigen Entwicklung des Tech-Riesen auseinandergehen.

Charttechnisch betrachtet ist die Apple-Aktie angeschlagen. Sie ist unter die 50- und 100-Tage-Linie gefallen, was auf eine anhaltende Schwäche hindeutet. Besonders wichtig wird es nun sein, ob die 200-Tage-Linie bei 217 US-Dollar verteidigt werden kann. Sollte diese Unterstützung nicht halten, droht weiteres Abwärtspotenzial.

Blick nach vorn: Quartalszahlen am 30. Januar

Entscheidend für die künftige Entwicklung der Apple-Aktie wird die Veröffentlichung der Quartalszahlen am 30. Januar sein. Sollte Apple die Erwartungen übertreffen, könnte dies eine Erholung einleiten. Andernfalls könnten weitere Kursverluste drohen.

Anleger sollten daher die kommenden Wochen genau beobachten. Während langfristige Investoren auf die bewährte Stärke von Apple setzen könnten, sollten kurzfristig orientierte Anleger die charttechnischen Marken im Blick behalten. Die 220-US-Dollar-Marke bleibt eine wichtige Unterstützung – fällt sie, könnte das nächste Kursziel bei 200,75 US-Dollar liegen.

Apple-Aktie: Kursziele und Analystenmeinungen

Die Apple-Aktie befindet sich in einer schwierigen Phase. Die Abstufung durch Jefferies, schwache China-Verkäufe und eine insgesamt gedämpfte Nachfrage nach Unterhaltungselektronik setzen das Papier unter Druck. Doch was sagen andere Analysten? Wie lauten die Apple-Aktie-Kursziele?

Es gibt derzeit keine aktuellere Analysteneinstufung für die Apple-Aktie als die von Jefferies-Analyst Edison Lee. Die meisten Aktienexperten haben ihre Kursziele für die Apple-Aktie Anfang Januar 2025 abgegeben. Die Einstufungen sind gemischt, im Gros aber positiv - hier drei Beispiele.

Die US-Bank JPMorgan stufte das Apple-Papier - nach Daten des App-Analytics-Anbieters Sensor Tower - auf "Overweight" ein, das Kursziel blieb bei 265 US-Dollar. Seine App-Umsätze habe der US-Techriese im vierten Quartal deutlicher gesteigert als saisonal üblich, schrieb Analyst Samik Chatterjee in einer am 6. Januar vorliegenden Studie. Zudem hätten sich die Downloads etwas besser entwickelt. Sowohl für die Umsätze als auch für die Downloads gelte jedoch, dass die Daten für Dezember jeweils unterdurchschnittlich gewesen seien.

UBS reagierte ebenfalls auf die Umsätze des App-Stores. Die Schweizer Großbank stufte die Apple-Aktie auf "Neutral" ein, den fairen Wert beließen die UBS-Aktienexperten bei 236 US-Dollar. Auch wenn die Umsätze des App-Stores von Apple im vierten Quartal des Jahres 2024 um 15 Prozent gewachsen seien, bleibe er vorsichtig, ob dieses Niveau gehalten werden könne, schrieb Analyst David Vogt in einer ebenfalls am 6. Januar vorliegenden Studie.

Argus bewertet die Anteilsscheine von Apple positiv mit einem Kauf-Rating. Nach den Umsatzzahlen zum Apple-App-Store korrigierte die Analyseagentur den Zielpreis für die Apple-Aktien von 250 US-Dollar auf 280 US-Dollar nach oben.

Wie geht es also für die Apple-Aktie weiter? Die bevorstehenden Quartalszahlen Ende Januar könnten eine entscheidende Rolle für die weitere Entwicklung spielen. Anleger sollten die Apple-Aktie daher nicht vorschnell abschreiben, aber sich der aktuellen Risiken bewusst sein. Wer ein bisschen Risiko mag und über liquide Mittel verfügt, kann den Kursrücksetzer zum Einstieg nutzen. Ein klares Erholungssignal bleibt zwar bislang aus, doch langfristig könnte Apple erneut seine Stärke beweisen.

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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Markus Gentner

Zum Autor:

Markus Gentner ist seit 1. Januar 2024 Chefredakteur bei den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Zuvor war er zwölf Jahre lang für Deutschlands größtes Börsenportal finanzen.net tätig, unter anderem als Redaktionsleiter des Ratgeber-Bereichs sowie als Online-Redakteur in der News-Redaktion. Er arbeitete außerdem für das Deutsche Anlegerfernsehen (DAF), für die Tageszeitung Rheinpfalz und für die Burda-Tochter Stegenwaller, bei der er auch volontierte. Markus Gentner ist studierter Journalist und besitzt einen Master-Abschluss in Germanistik.

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