Politik

Selenskyj: „Abgabe der Atomwaffen war ein Fehler“ – Ukraine fordert starke Sicherheitsgarantien

Die ukrainische Staatsführung hält die Preisgabe des Atomwaffenarsenals im Land vor gut 30 Jahren für einen Fehler und sieht einen dauerhaften Frieden mit Russland nur mit Hilfe der USA und der Nato als möglich an.
28.01.2025 17:33
Lesezeit: 1 min

Im Gespräch mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump habe Präsident Wolodymyr Selenskyj starke militärische Unterstützung und Sicherheitsgarantien für den Fall einer Waffenruhe gefordert. „Nur so kann verhindert werden, dass Russland den 2022 begonnenen Krieg zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnimmt“, sagte Selenskyj in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Il Foglio“, das von ukrainischen Medien veröffentlicht wurde.

Kritik am Budapester Memorandum

Selenskyj sprach auch über das Budapester Memorandum von 1994, in dem die USA, Großbritannien und Russland Sicherheitsgarantien im Gegenzug für die Beseitigung aller ukrainischen Nuklearwaffen zusicherten. Dieses Zugeständnis sei „dumm und verantwortungslos“ gewesen, sagte Selenskyj. Denn als Russland 2014 die Krim annektierte und Teile der Ostukraine besetzte, habe Kiew die Garantiemächte um Unterstützung gebeten, ohne dass eine Reaktion erfolgte.

„Wir haben Atomwaffen für den Krieg getauscht“

„Die Ukraine hat ihre Atomwaffen verschenkt“, resümierte Selenskyj. Aus heutiger Sicht wäre es besser gewesen, die Sicherheitsgarantien direkt von der Nato als transatlantischer Militärallianz zu erhalten. „Wenn ich also Atomwaffen eintauschen würde, dann gegen etwas sehr Starkes – etwas, das jeden Angreifer aufhalten kann“, betonte er. Selenskyj zeigte sich zuversichtlich, dass Trump eine starke Position für die Ukraine sichern könne.

Gespräche zwischen Baerbock und Rubio

Auch Außenminister Marco Rubio sprach mit seiner deutschen Kollegin Annalena Baerbock. Im Telefonat ging es um den russischen Angriffskrieg und die Bedeutung einer starken Nato. Beide bekräftigten ihren Willen zur engen Zusammenarbeit.

Erbitterte Kämpfe in der Ostukraine

Unterdessen dauern die Kämpfe in der Ostukraine an. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs wurden am Montag 82 Gefechte gezählt. Schwerpunkt der Kampfhandlungen war erneut die Umgebung von Pokrowsk am Rande des Donbass. Auch aus der von ukrainischen Truppen besetzten westrussischen Region Kursk wurden schwere Gefechte gemeldet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...