Politik

Trotz sprudelnder Steuereinnahmen: Staatsdefizit steigt auf 119 Milliarden

Der deutsche Staat hat 2024 trotz steigender Steuereinnahmen erneut deutlich mehr Geld ausgeben als eingenommen. Es ist das erste Mal seit 2009, dass sowohl der Bund, die Länder, die Kommunen als auch die Sozialversicherung ein Defizit auswiesen.
25.02.2025 10:17
Aktualisiert: 25.02.2025 10:17
Lesezeit: 1 min

Im vergangenen Jahr hat der deutsche Staat deutlich mehr ausgegeben als eingenommen. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts belief sich das Staatsdefizit auf 118,8 Milliarden Euro, was eine Steigerung von 15 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2023 darstellt. Dies ergibt eine Defizitquote von 2,8 Prozent der Wirtschaftsleistung im Jahr 2024, nach 2,5 Prozent im Vorjahr.

Trotz der Wirtschaftskrise bleibt Deutschland jedoch innerhalb der europäischen Verschuldungsgrenze, die ein Haushaltsdefizit von höchstens 3,0 Prozent erlaubt. Der deutsche Staat profitierte dabei von höheren Einnahmen, die 2024 erstmals über die 2-Billionen-Euro-Marke kletterten.

Steigerung der Steuereinnahmen: Bund konnte Defizit reduzieren

Der Bund trug mit 62,3 Milliarden Euro mehr als die Hälfte zum Staatsdefizit 2024 bei. Dank gestiegener Steuereinnahmen konnte er das Defizit um 30,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr verringern. Gleichzeitig wuchs das Defizit bei Ländern und Gemeinden erheblich. Auch die Sozialversicherung verzeichnete 2024 ein Defizit von 10,6 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Überschuss von 9 Milliarden Euro erzielt worden war. Damit war es das erste Mal seit 2009, dass sowohl der Bund, die Länder, die Kommunen als auch die Sozialversicherung ein Defizit auswiesen, wie die Statistiker berichteten.

Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und des wachsenden Bedarfs an höheren Verteidigungsausgaben wird nun eine Debatte über eine Lockerung der Schuldenbremse geführt. Eine Änderung der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse erfordert jedoch eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Handelsadern unter Beschuss: Wem gehören die Häfen der Welt?
02.08.2025

Im globalen Machtpoker um maritime Infrastruktur blockiert China die milliardenschwere Übernahme von CK Hutchinson-Terminals durch...

DWN
Panorama
Panorama Sommerferien 2025: Wer früher startet, erlebt mehr Sonne – wer später reist, profitiert anders
02.08.2025

Sommerferien sind heiß ersehnt – doch wann ist der beste Zeitpunkt für den Urlaub? Früh oder spät starten, Sonne oder Schnäppchen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Lebensversicherung verkaufen: Wie Sie die Lebensversicherung zu Geld machen können
02.08.2025

Bei einem Verkauf der Lebensversicherung erhält man in aller Regel mehr Geld als bei einer Kündigung des Vertrags. Während der...

DWN
Technologie
Technologie LinkedIn ist das professionelle soziale Netzwerk: Doch etwas ist im Wandel
02.08.2025

LinkedIn galt lange als letzte seriöse Bastion im Netz – ein Ort für Karrieren, Netzwerkpflege und Fachlichkeit. Doch jetzt häufen...

DWN
Finanzen
Finanzen Warum nur 1 von 25 Aktien echten Wohlstand schafft
02.08.2025

Nur vier Prozent der Aktien schaffen es, den Markt nachhaltig zu schlagen – der Rest vernichtet langfristig Vermögen. Was Anleger jetzt...

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien-Crowdfunding-Falle: Anleger warnt vor Reinvest24
02.08.2025

Ein Investor schlägt Alarm: Zinsen bleiben aus, Geld verschwindet, Auskünfte gibt es keine. Der Fall der Plattform Reinvest24 zeigt, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fahrermangel in Europa: Fast die Hälfte der europäischen Lkw-Fahrer steht kurz vor der Pensionierung
02.08.2025

Europa droht eine stille Krise, die alle trifft: Hunderttausende Lkw-Fahrer gehen bald in Rente – doch kaum jemand will nachrücken....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chef des Superfonds Eifo zur chinesischen Windkraft-Offensive: „Ich bin besorgt“
02.08.2025

Chinas Windkraftkonzerne drängen mit Macht auf globale Märkte – und bedrohen nun auch Europas Energiewende. In Lateinamerika, Afrika...