Technologie

Klimaschutz: Städte setzen auf Wärme aus ihren Flüssen

Sensibilisierung für den Klimaschutz ist in Deutschland gestiegen ist: Beim klimafreundlichen Umbau der Wärmeversorgung setzen mehr und mehr Kommunen auf ihre Flüsse.
27.02.2025 14:08
Lesezeit: 1 min
Klimaschutz: Städte setzen auf Wärme aus ihren Flüssen
Flusswärmepumpen: In Mannheim werden nach Angaben des Energieversorgers MVV rund 3.500 Haushalte mit der Anlage beheizt. (Foto: dpa) Foto: Uwe Anspach

Fließt durch unsere Städte der Schlüssel für die Wärmewende – und was bedeutet das für die Heizrechnung?

Wie viel Wärme schlummert in den Flüssen in Deutschland?

Beim klimafreundlichen Umbau der Wärmeversorgung setzen mehr und mehr Kommunen auf ihre Flüsse. In Städten wie Köln, Jena oder Bamberg gehen die Planungen für Flusswärmepumpen für die Fernwärme in teils großen Dimensionen voran. Allein in Köln sollen künftig bis zu 50.000 Haushalte mit Energie aus dem Rhein beheizt werden können.

„Die Zeiten des russischen billigen Gases sind vorbei“

„Jede Kommune in der örtlichen Nähe eines Flusses sollte das Potenzial einer Flusswärmepumpe überprüfen“, meint der Strategiechef der Stadtwerke Jena, Christian Dornack. Die thüringische Großstadt will damit künftig die Hälfte ihres Fernwärmebedarfs bestreiten. „Die Zeiten des russischen billigen Gases sind vorbei. Dazu kommt, dass die Sensibilisierung für den Klimaschutz gestiegen ist.“

Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) geht davon aus, dass die Bedeutung der sogenannten Flussthermie deutlich zunehmen wird. „Für den Ausbau der Fernwärme müssen wir einige Wärmequellen verstärkt nutzbar machen, die bisher oft ungenutzt geblieben sind“, sagt Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae.

Heizwerke an Fließgewässern mit Großwärmepumpen funktionieren nach demselben Prinzip wie kleinere Wärmepumpen im Gebäudebereich. Dem Flusswasser wird ein Teil seiner gespeicherten Wärme entzogen und auf ein zum Heizen nutzbares Temperaturniveau gehoben.

Der Strom für die Wärmepumpen soll aus regenerativen Quellen wie Windkraft, Photovoltaik- und Biogasanlagen kommen. Das entnommene Wasser wird nach Angaben von Versorgern weder verbraucht noch chemisch behandelt noch in seinem Zustand verändert. Anschließend wird es leicht abgekühlt wieder den Flüssen zugeführt.

Kein großer Effekt auf die Preise

Mancherorts wie in Mannheim, Berlin, Rosenheim oder Lemgo sind bereits Anlagen in Betrieb. In Mannheim etwa werden nach Angaben des Energieversorgers MVV rund 3.500 Haushalte mit der Anlage beheizt. „Auf die Fernwärmepreise für die Endverbraucher hat die Wärmepumpe keinen großen Effekt“, sagt Projektleiter Felix Hack. MVV plane weitere Flusswärmepumpen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Venezuela-Manöver: Maduro reagiert auf US-Flugzeugträger in der Karibik
12.11.2025

Während die USA ihren größten Flugzeugträger in die Karibik schicken, reagiert Venezuela mit einem massiven Militärmanöver....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grüner Wasserstoff aus Dänemark: Export nach Deutschland eröffnet Chancen für die grüne Transformation
12.11.2025

Dänemark produziert grünen Wasserstoff im Überfluss, doch der heimische Markt bleibt hinter den Erwartungen zurück. Kann das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft "Wirtschaftsweise": Auch 2026 kein spürbarer Aufschwung
12.11.2025

Die deutsche Wirtschaft kommt auch 2026 kaum voran. Der Sachverständigenrat warnt vor fehlendem Aufschwung, kritisiert den Einsatz des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kontrolle von Krankschreibungen: Wie Unternehmen Fehlzeiten effektiv prüfen
12.11.2025

Die Kontrolle von Krankschreibungen wird für Unternehmen zunehmend wichtiger, um Fehlzeiten und Missbrauch effektiv zu managen. Doch wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktie: Milliardenschwere Glyphosat-Klagen belasten Konzern
12.11.2025

Die Bayer-Aktie steht erneut unter Druck: US-Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat und PCB zwingen den Konzern zu hohen Rückstellungen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2026: Rohstoffexperten sehen weiteren Kursanstieg
12.11.2025

Laut aktuellen Prognosen dürften 2026 sowohl Edelmetalle als auch Industriemetalle weiter ihren Wert steigern. Analysten und Händler...

DWN
Politik
Politik COP30 in Brasilien: So sollen Milliarden die grüne Transformation und das Klima sichern
12.11.2025

Auf dem Klimagipfel COP30 in Belém stehen nicht nur ökologische Ziele im Mittelpunkt, sondern vor allem die Finanzierung der globalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation: Keine Entlastung für Verbraucher in Sicht
12.11.2025

Die Inflation in Deutschland verliert an Tempo – doch im Alltag spüren viele davon wenig. Zwar sind Energie und manche Lebensmittel...