Finanzen

Euro-Dollar-Kurs: Ist der Euro die Währung der Stunde?

Noch vor ein paar Wochen galt der Dollar als Währung der Stunde, der Euro schwächelte dagegen. Nun scheint das Verhältnis umgedreht. Der Euro hat nach der Ankündigung des umfangreichen deutschen Investitionsprogramms deutlich zugelegt und die wichtige Marke von 1,08 US-Dollar überschritten.
07.03.2025 16:41
Aktualisiert: 07.03.2025 16:41
Lesezeit: 1 min

Direkt nach Donald Trumps Wahlsieg galt der Dollar als klare Gewinnerwährung, während der Euro unter Druck geriet. Doch das Verhältnis hat sich gewendet. Am Freitag lag der Euro zwischenzeitlich bei 1,09 US-Dollar. Hintergrund für den Wechsel beim Euro-Dollar-Kurs sind die umfangreichen Investitionsprogramme der EU und Deutschland.

Am Donnerstag zeigte sich zudem EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach einer erwartungsgemäßen weiteren Leitzinssenkung eher zurückhaltend zu weiteren Senkungen, was den Euro zusätzlich stützt.

Euro-Dollar-Kurs: Dollar-Hemmnisse und EU-Investitionsoffensive

Mehrere Faktoren spielen bei der aktuellen Euro-Dollar-Kursentwicklung eine Rolle: Zum einen erwarteten viele, dass Trumps Politik das Wirtschaftswachstum der USA weiter ankurbeln und Investitionen anziehen würde – wofür Anleger Dollar benötigen. Gleichzeitig gingen die Märkte davon aus, dass die US-Zinsen hoch bleiben würden, da Trumps angekündigte Zölle die Inflation antreiben und die Fed zu Zinserhöhungen veranlassen könnten, während die EZB aufgrund der schwachen Konjunktur in der Eurozone eher zu Zinssenkungen neigen würde.

Auf der anderen Seite profitierte der Euro von den neuesten finanzpolitischen Ereignissen auf dem alten Kontinent. Denn der Euro legt spürbar zu, seitdem Union und SPD in Deutschland am Dienstagabend beschlossen haben, milliardenschwere Kredite für Verteidigung und Infrastruktur zu ermöglichen. Dafür soll die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse für bestimmte Verteidigungsausgaben gelockert werden. Zudem sind in den kommenden Jahren Investitionen von 500 Milliarden Euro über Kredite in die Infrastruktur geplant. Seit der Bekanntgabe dieser Maßnahmen ist der Euro-Kurs um mehr als drei Cent gestiegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrpflicht in Deutschland: Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
22.06.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau: Deutsche Industrie verliert in nur einem Jahr 100.000 Arbeitsplätze
22.06.2025

Die desaströse Wirtschaftspolitik der letzten Jahre führt in der Konsequenz zu immer mehr Stellenabbau in der deutschen Industrie. Vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardenschwere Anleger schwenken um: Keine Rezession in Sicht
22.06.2025

Milliardenschwere Fondsmanager halten eine globale Rezession inzwischen für höchst unwahrscheinlich. Dennoch dominieren Unsicherheit und...

DWN
Immobilien
Immobilien Hamburger Westfield-Überseequartier: Ist das die Renaissance der Shopping-Malls?
22.06.2025

In Hamburg hat ein gigantisches Einkaufszentrum auf 419.000 Quadratmetern eröffnet. Ein Tor, wer dabei nur an Shopping denkt. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen Home Bias: Warum Anleger oft falsch investieren
22.06.2025

Home Bias ist die Neigung von Anlegern, im eigenen Land oder Währungsraum zu investieren. Immer wieder wird gesagt, dass deutschen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mein Job, dein Job: Jobsharing als Arbeitsmodell der Zukunft?
22.06.2025

Aufgrund gesteigerter Ansprüche von Arbeitnehmern und zunehmendem Fachkräftemangel müssen Unternehmen kreativ werden, was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mahnlauf statt Innovation: Wie Zahlungsausfälle die Wirtschaft bremsen
22.06.2025

Zahlungsverzögerungen belasten Europas Unternehmen massiv. Jeder zweite Betrieb rechnet mit Kundeninsolvenzen – Investitionen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Berkshire Hathaway-Aktie: Warren Buffetts Abgang belastet – wie viel Substanz bleibt?
22.06.2025

Berkshire Hathaway verliert nach Buffetts Rückzug an Kurswert. Die Aktie steht unter Druck – und der Markt stellt die Zukunft des...