Panorama

Russische Spionage-Sensoren rund um Großbritannien? Russland weist britische Berichte zurück

Britische Medien berichten über angebliche russische Spionagesensoren im Meer. Moskaus Botschaft in London wies die als eilig zusammengebastelte Science-Fiction-Geschichte über eine „russische Bedrohung“ zurück. Ziel der britischen Regierung sei es, die besseren Beziehungen zwischen Moskau und Washington zu verhindern.
08.04.2025 10:28
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland hat sich empört gezeigt über Medienberichte über angebliche Spionagesensoren im Meer vor der britischen Küste.

Russland empört über britische Berichte zu Spionage im Meer

Moskaus Botschaft in London wies das als eilig zusammengebastelte Science-Fiction-Geschichte über eine „russische Bedrohung“ zurück. „Russland hat die Sicherheit des Vereinigten Königreichs und seiner Bevölkerung nie bedroht“, teilte die Botschaft mit. Eine Bedrohung sei vielmehr die „Linie des britischen Establishments, die Konfrontation mit Russland“ weiter voranzutreiben.

Ziel solcher unbegründeten Anschuldigungen sei es, die Bemühungen der USA und Russlands für eine friedliche Beilegung des Ukraine-Konflikts zu stören und die Verbesserung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington zu verhindern. Zudem wolle London so ungeachtet von Sparzwängen höhere Militärausgaben rechtfertigen.

Spionage gegen britische Atom-U-Boote?

Die Sunday Times hatte berichtet, im Meer vor Großbritannien seien Sensoren gefunden worden, die im Verdacht stünden, britische Atom-U-Boote auszuspionieren. Einige seien an Land angespült und andere in den vergangenen Jahren von der Royal Navy ausfindig gemacht worden.

Es werde vermutet, dass Moskau die Geräte platziert habe, um Informationen über Großbritanniens vier U-Boote der Vanguard-Klasse zu sammeln, schrieb die Zeitung. Eines der U-Boote soll zur atomaren Abschreckung immer irgendwo unentdeckt in den Weltmeeren unterwegs sein.

Verdächtige Aktivitäten

Die Zeitung stützte sich nach eigenen Angaben auf eine mehrmonatige Recherche und schaute etwa auch auf die Kabelschäden, die in den vergangenen Jahren in der Ostsee aufgetreten waren und bei denen teils die russische Schattenflotte im Verdacht steht.

Die britische Marine hat nach eigenen Angaben auch schon ein russisches Spionageschiff im Ärmelkanal aufgegriffen und eskortiert. Die „Jantar“ sei in britischen Gewässern über kritischer Unterwasserinfrastruktur aufgefallen und gewarnt worden, hatte das Verteidigungsministerium im Januar mitgeteilt.

Russland spricht von einer Parodie auf Jules-Verne-Romane

Die britischen Medienberichte seien nichts mehr als eine niveaulose Parodie auf die Romane von Jules Verne, hieß es im Kommentar der russischen Botschaft. "Zu einem unplausiblen Haufen gemischt sind Fabeln über russische Forschungsschiffe und Oligarchenjachten, die anscheinend in militärischer Mission arbeiten, endlose Geschichten über Cyberkriminelle, die der britischen Armee schaden wollen, und Spekulationen über mysteriöse Roboter-Tentakel aus Moskau, die versuchen, Großbritanniens Tiefsee-Kommunikationslinien zu erreichen", hieß es in einer Mitteilung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Gasspeicher über Zielmarke von 70 Prozent hinaus gefüllt- Winter-Risiken bestehen
16.09.2025

Die deutschen Erdgasspeicher sind derzeit zu rund 75 Prozent gefüllt und haben damit das für den 1. November festgelegte Ziel von 70...

DWN
Politik
Politik Taiwan veröffentlicht neuen Zivilschutzleitfaden für möglichen China-Angriff
16.09.2025

Taiwan hat ein aktualisiertes Handbuch zum Zivilschutz vorgestellt, das die Bevölkerung auf einen möglichen militärischen Angriff Chinas...

DWN
Politik
Politik Nord-Stream-Anschläge: Italien erlaubt Auslieferung von Ukrainer nach Deutschland
16.09.2025

Drei Jahre nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee rückt ein Gerichtsverfahren in Deutschland näher. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Kommission billigt deutsche Haushaltsstrategie trotz hoher Neuverschuldung
16.09.2025

Die Europäische Kommission hat den von der Bundesregierung geplanten Schuldenkurs bis 2031 gebilligt. Trotz geplanter Milliardenkredite...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietrecht in Deutschland: Expertenkommission nimmt Arbeit auf
16.09.2025

Im Bundesjustizministerium hat eine neue Expertenkommission zum Mietrecht ihre Arbeit begonnen. Nach Angaben des Ministeriums soll das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unbekannte Superhelden: Ohne Finanzchefs droht Unternehmen der Stillstand
16.09.2025

Die Rolle der Finanzchefs verändert sich rasant: Statt nur Zahlen zu verwalten, gestalten sie die Strategie, treiben Digitalisierung und...

DWN
Politik
Politik Drohnenvorfall: Polen stoppt Flug über Regierungsgebäuden
16.09.2025

Ein Drohnenvorfall über Regierungsgebäuden in Warschau sorgt für Alarm. Polen nimmt zwei Weißrussen fest – und die NATO verstärkt...

DWN
Politik
Politik Unser neues Magazin ist da: Wohin steuert die EU? Europas Kampf um Souveränität und Einfluss
16.09.2025

Europa steht am Scheideweg. Zwischen globalen Machtblöcken und innerer Zerrissenheit muss die Europäische Union ihren Kurs finden....