Immobilien

Immobilienmarkt: Bankenumzüge katapultieren Büroflächenumsatz in Frankfurt auf Allzeithoch

Die Standortwechsel großer Banken haben dem angeschlagenen Büromarkt in Frankfurt zu einem Allzeithoch verholfen. Zwischen Januar und März wurden laut dem Immobilienberater Jones Lang LaSalle (JLL) rund 200.000 Quadratmeter vermietet – so viel wie nie zuvor in einem ersten Quartal. Gegenüber dem Vorjahreswert (93.000 Quadratmeter) habe sich das Volumen mehr als verdoppelt.
12.04.2025 16:03
Lesezeit: 2 min
Immobilienmarkt: Bankenumzüge katapultieren Büroflächenumsatz in Frankfurt auf Allzeithoch
Frankfurter Büromarkt erreicht Rekord (Foto: dpa). Foto: Michael Kappeler

Immobilienmarkt: Frankfurter Büromarkt boomt

Einen bedeutenden Anteil an diesem Rekord hat die Commerzbank , die ab dem Jahr 2028 ein weiteres Hochhaus im Frankfurter Bankenviertel bezieht – den Central Business Tower. Auf über 73.000 Quadratmetern sollen dort rund 3.200 Mitarbeitende aus verschiedenen Standorten zusammengeführt werden. Zusätzlich plant die Direktbank ING , 2028 einen neuen Hauptsitz im Frankfurter Ostend zu eröffnen und mietet dafür rund 32.000 Quadratmeter.

"Fast ein Jahrzehnt lang war der Büromarkt Frankfurts durch kleine Abschlüsse geprägt. 2025 bestimmen Großvermietungen das Bild", erklärte Suat Kurt, Leiter der JLL-Niederlassung in Frankfurt. Wegen weiterer möglicher Großverträge in den kommenden Monaten rechnet JLL für 2025 mit einem Flächenumsatz von 475.000 Quadratmetern – nahe dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Homeoffice bleibt Normalität

Im Jahr 2024 wurden laut dem Makler nur 370.000 Quadratmeter Bürofläche neu abgeschlossen. Und das trotz eines großen Vertrags mit der Europäischen Zentralbank, die für ihre Bankenaufsicht im Büroturm "Gallileo" gut 34.000 Quadratmeter anmietet.

Seit der Corona-Zeit hat sich das Arbeiten von zu Hause in Deutschland fest etabliert, viele Büros stehen daher leer. In Frankfurt kletterte die Leerstandsquote im ersten Quartal auf über zehn Prozent. Viele Unternehmen reduzieren Flächen, auch die schwache Konjunktur wirkt sich negativ auf die Büronachfrage aus.

Einzelne Konzerne wie die Deutsche Bank verlangen zwar wieder mehr Präsenz am Arbeitsplatz. Doch laut dem Ifo-Institut ist eine Rückkehr ins Büro in der Breite nicht zu erkennen. Fast ein Viertel der Beschäftigten arbeite weiterhin zumindest zeitweise im Homeoffice, schrieb das Ifo im März.

Zweiteilung am Büromarkt

Laut JLL zeigt sich eine zunehmende Zweiteilung des Frankfurter Büromarkts. Während moderne Flächen in Toplagen wie dem Bankenviertel stark nachgefragt sind, stehen in Stadtteilen wie Frankfurt-Niederrad oder der City-West viele Büros leer. Durchschnittlich liegt die Miete bei 32,60 Euro pro Quadratmeter, während in Spitzenlagen bis zu 50 Euro gezahlt werden.

Zusätzlichen Druck auf zentrale Lagen erzeugt der Zuzug von Unternehmen aus dem Umland Frankfurts, erläuterte JLL-Leiter Kurt. "Rund um den Opernplatz wird es langfristig keine Angebote mehr unter 50 Euro/m² geben."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Politik
Politik Wie man Deutschlands Industrie helfen kann: Experten fordern Europa zum Handeln auf
31.10.2025

Die deutsche Industrie gerät unter Druck und beeinflusst die gesamte europäische Wirtschaft. Europa steht vor der Aufgabe, Maßnahmen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte im Fokus: Nokia profitiert von Nvidia-Deal und Technologie-Giganten setzen neue Rekorde
30.10.2025

Die Finanzmärkte zeigen aktuell eine Mischung aus leichten Rücksetzern und überraschenden Kursgewinnen. Während Anleger Zinssenkungen...

DWN
Politik
Politik Handelskrieg USA China: Trumps fataler Irrtum mit globalen Folgen
30.10.2025

Ein strategisches Planspiel in Washington zeigt, dass die USA den Wirtschaftskonflikt mit China längst hätten gewinnen können – wenn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation lässt nach: Aber weiter über zwei Prozent
30.10.2025

Die Inflation geht zurück, doch von Entlastung kann keine Rede sein. Zwar sinken die Preise für Energie leicht, dafür verteuern sich...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheid: Eurozone trotzt Zöllen und politischer Krise
30.10.2025

EZB-Zinsentscheid: Die EZB hält an ihrer vorsichtigen Linie fest, während die US-Notenbank erneut überrascht. In Europa bleibt die...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: EZB plant Einführung 2029
30.10.2025

Die EZB bereitet den digitalen Euro für 2029 vor. Verbraucher sollen künftig per Wallet bezahlen können, Bargeld bleibt erhalten. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gen Z im Job: Moral und Motivation revolutionieren den Arbeitsmarkt
30.10.2025

Die Generation Z verändert die Arbeitswelt spürbar. Aufstiegsmöglichkeiten und klassische Karriereleitern stehen für sie nicht mehr...

DWN
Panorama
Panorama Atomwaffentests USA: Trump kündigt sofortigen Beginn an
30.10.2025

US-Präsident Donald Trump sorgt weltweit für Aufsehen: Er kündigt neue Atomwaffentests an, obwohl ein jahrzehntelanges Moratorium galt....