Politik

Die Hälfte der Deutschen glaubt: Elektroautos sind ein grüner Bluff – was das für Europa bedeutet

Trotz Milliardensubventionen verliert die grüne Transformation rasant an Rückhalt. Bürger zweifeln, Experten warnen – Europa droht der nächste politische Erdrutsch.
29.04.2025 15:58
Aktualisiert: 29.04.2025 16:02
Lesezeit: 2 min
Die Hälfte der Deutschen glaubt: Elektroautos sind ein grüner Bluff – was das für Europa bedeutet
Immer mehr Deutsche zweifeln am ökologischen Nutzen von Elektroautos. (Foto: dpa) Foto: Julian Stratenschulte

In Europa nimmt der Widerstand gegen den grünen Umbau rasant zu. Immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Was, wenn die sogenannte „grüne Transformation“ nicht nur teuer und ineffizient, sondern in weiten Teilen ein ideologisches Konstrukt ist, das ökonomisch und sozial in den Abgrund führt? Eine neue Ipsos-Umfrage liefert eine eindeutige Antwort: Fast jeder zweite Deutsche glaubt, dass Elektroautos ein grüner Bluff sind – Symbol einer Politik, die sich von der Realität längst verabschiedet hat.

Öko-Milliarden ohne Wirkung

Trotz gewaltiger Investitionen in Nachhaltigkeit, ESG-Ratings und CO₂-neutrale Technologien steigen die globalen Temperaturen weiter. Europa heizt sich schneller auf als jeder andere Kontinent, während die Strompreise explodieren und Unternehmen wie Northvolt oder Start-ups im Bereich grüner Wasserstoff reihenweise scheitern oder auf Staatsgeld angewiesen sind, um überhaupt existieren zu können.

Die Bevölkerung beginnt zu begreifen, was viele Experten hinter vorgehaltener Hand schon lange sagen: Der grüne Wandel ist kein Wachstumswunder, sondern ein Angebotsschock – vergleichbar mit der Ölkrise der 1970er Jahre. Nur diesmal sind es nicht Ölscheichs, sondern die eigenen Regierungen, die Knappheit und Preisexplosionen verursachen.

Nachhaltigkeit als neuer Ablasshandel

Grün ist teuer. Und es bringt bislang kaum unmittelbaren Nutzen. Die Elektroauto-Offensive verkommt zur Subventionsblase, der Bau „klimaneutraler“ Stahlwerke verschlingt Milliarden, ohne wettbewerbsfähig zu sein. Gleichzeitig fördern die Regierungen Lobbykampagnen für genau jene grüne Politik, die immer mehr Menschen ablehnen.

In Deutschland, Frankreich und Italien – den Schwergewichten der EU – kippt die Stimmung. Immer mehr Bürger glauben, dass die versprochene grüne Wohlstandsexplosion ausbleibt. Was kommt, sind steigende Kosten, Verzicht und eine technokratische Sprache der Moral, die zunehmend auf Widerstand stößt.

Die grüne Politik verliert ihre politische Grundlage

Die Entfremdung ist tiefgreifend. In vielen europäischen Ländern wenden sich Wähler in Scharen den Parteien zu, die den grünen Kurs stoppen oder gar rückabwickeln wollen. In den USA setzt Donald Trump bereits zur nächsten Anti-Klimaoffensive an und verlässt erneut das Pariser Abkommen. In der EU hingegen gewinnt die Rüstungsindustrie Priorität – nicht Nachhaltigkeit.

Was bedeutet das? Europa zahlt nun doppelt: für grüne Technologien, deren Wirkung fraglich ist – und für Waffen, mit denen man sich gegen die geopolitischen Folgen einer gescheiterten Energiepolitik verteidigen will. Es ist ein Teufelskreis, den man mit dem Begriff „Doppelinvestition“ schönfärbt – tatsächlich ist es eine finanzielle Überforderung der Bürger.

Wirtschaftlicher Realismus statt grünem Wunschdenken

Selbst der Chef der belgischen Zentralbank hat es ausgesprochen: Der grüne Wandel macht uns nicht reicher. Er wird nicht das BIP steigern, er wird keine Millionen gut bezahlter Jobs schaffen. Im Gegenteil: Er bedeutet langfristig eine strukturelle Verteuerung und sozialen Druck. Wer das nicht offen ausspricht, riskiert einen massiven Vertrauensverlust – nicht nur in Regierungen, sondern auch in Unternehmen, die ESG zur Marketingphrase gemacht haben.

Fazit: Die Geduld der Bevölkerung ist erschöpft

Immer mehr Bürger Europas – nicht nur in Deutschland – haben den Eindruck, dass Nachhaltigkeit zum ideologischen Dogma verkommen ist. Ein Dogma, das nicht mit der Realität wirtschaftlicher Zwänge, geopolitischer Risiken und sozialer Belastbarkeit in Einklang steht.

Der grüne Umbau muss sich endlich messen lassen: an Effizienz, am Nutzen für die Menschen, an den Kosten. Solange das nicht geschieht, wird der Widerstand wachsen – und die Demokratie könnte unter der Last utopischer Klimaideologien zusammenbrechen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...

DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hoffnung auf den Aufschwung: Kann 2026 die Wirtschaftswende bringen?
27.12.2025

Nach mehreren Jahren der Stagnation und anhaltend schlechter Stimmung in vielen Branchen richtet sich der Blick der deutschen Wirtschaft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelspolitik ist von Unsicherheit geprägt: Experten erwarten weniger Investitionen
27.12.2025

Die Unsicherheiten in der Handelspolitik lassen die Investitionen schrumpfen und führen zu Wachstumsverlusten. Zölle schaden der...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase: Warum der Hype um die Nvidia und Co. gefährlich werden könnte
27.12.2025

Die weltweite Euphorie rund um künstliche Intelligenz treibt Aktien wie Nvidia und Microsoft in immer neue Höhen und heizt die Diskussion...