Politik

Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das jedoch nicht.
11.07.2025 13:11
Lesezeit: 1 min

Verwirrung in Washington: Trump schaltet sich direkt ein

In letzter Zeit herrschte viel Verwirrung um die amerikanischen Waffenlieferungen an die Ukraine. In der vergangenen Woche hatte das US-Verteidigungsministerium (Pentagon) mitgeteilt, dass zugesagte Waffenlieferungen gestoppt würden. Verteidigungsminister Pete Hegseth soll diese Entscheidung getroffen haben, ohne das Weiße Haus darüber zu informieren – so berichten mehrere US-Medien.

Nur wenige Tage später jedoch verkündete Donald Trump, dass die Lieferungen wieder aufgenommen würden. Konkret geht es unter anderem um Raketen für das Patriot-Luftabwehrsystem – eines der Systeme, das die Ukraine derzeit am dringendsten benötigt.

Trump mit kryptischer Russland-Ankündigung

In einem Interview mit dem US-Sender NBC erklärte Donald Trump außerdem, dass in Kürze eine „große Neuigkeit“ in Bezug auf Russland zu erwarten sei – ohne jedoch ins Detail zu gehen. „Ich bin enttäuscht von Russland, aber wir werden sehen, was in den nächsten Wochen passiert“, sagte Trump. „Ich denke, ich werde am Montag eine wichtige Erklärung zu Russland abgeben.“ In den vergangenen Wochen hat Trump seine Rhetorik gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin deutlich verschärft – nicht zuletzt wegen der immer intensiveren nächtlichen Angriffe auf ukrainische Städte durch russische Streitkräfte.

Neue Sanktionen gegen Russland

Ein neuer Sanktionsvorschlag gegen Russland wird in Kürze im US-Senat behandelt. Dieser könnte zusätzliche wirtschaftliche Maßnahmen gegen Moskau umfassen – sowohl im Energiesektor als auch im Bereich von Hochtechnologie-Exporten.

Die kurzfristigen Schwankungen in der US-Ukraine-Politik machen deutlich, wie wichtig eine eigenständige europäische Linie ist. Für Deutschland, das einer der größten Unterstützer der Ukraine ist, bleibt die Frage zentral: Wie lange kann man sich auf Washington verlassen – und welche Rolle will Berlin in einem möglichen Friedensprozess übernehmen? Neue US-Sanktionen könnten auch europäische Unternehmen betreffen, die weiterhin Verflechtungen mit Russland unterhalten.

Trump überrascht mit einem Richtungswechsel bei den Waffenlieferungen an die Ukraine – und erhöht zugleich den Druck auf Russland. Für Deutschland und Europa ergibt sich daraus sowohl sicherheitspolitisch als auch wirtschaftlich neuer Handlungsbedarf. Der nächste Kurswechsel aus Washington könnte schon vor der Tür stehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das italienische Wunder: Geschaffen mit EU-Geld und Schattenwirtschaft
02.12.2025

Italien feiert eine Hochstufung seiner Bonität und spricht vom „neuen Wirtschaftswunder“. Doch unter der Oberfläche zeigen sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
01.12.2025

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Politik
Politik Bürgergeldreform „Bullshit“: Arbeitsministerin Bas muss bei Jusos einstecken - wackelt die neue Grundsicherung?
01.12.2025

Die Bürgergeldreform steht bevor, der erste Teil der neuen Grundsicherung soll noch im Dezember durch das Bundeskabinett von Kanzler Merz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrie: Materialmangel trifft Autoindustrie am härtesten – Ursache wohl in China
01.12.2025

Materialmangel trifft die deutsche Industrie unerwartet hart und legt Schwachstellen in globalen Lieferketten offen. Besonders Halbleiter...

DWN
Politik
Politik NATO-Krise: Ex-Spitzenoffizier fordert im DWN-Interview totale Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft
01.12.2025

Ein früherer NATO-Spitzenoffizier warnt in einem exklusiven Interview, dass Europa nur wenige Jahre hat, um sich auf einen möglichen...

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Machtkampf mit Großaktionär Frasers?
01.12.2025

Beim Modekonzern Hugo Boss knirscht es im Machtgefüge: Der wichtigste Investor zieht dem Aufsichtsratschef die Unterstützung weg,...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wird 2026 alles steigen? Prognose für Aktien, Bitcoin-Kurs und Goldpreis
01.12.2025

Der November brachte an den US-Börsen einen synchronen Aufschwung über sämtliche Anlageklassen hinweg. Jetzt legen die größten Häuser...