Unternehmen

Deutsche Bahn im ersten Halbjahr: Dreistelliger Millionenverlust

Trotz steigender Umsätze rutscht die Deutsche Bahn weiter tief in die roten Zahlen. Der Konzern kämpft mit veralteter Infrastruktur, Verspätungen und fehlender Kapazität. Nun soll ein umfangreiches Sanierungsprogramm die Wende bringen – doch der Weg ist lang und voller Hindernisse.
29.07.2025 09:59
Aktualisiert: 29.07.2025 09:59
Lesezeit: 2 min

Deutsche Bahn: Milliardenumsatz, aber hoher Verlust im Halbjahr

Die Deutsche Bahn hat sich ein Sanierungsprogramm auferlegt, bis 2027 soll der Konzern so auch wirtschaftlich besser dastehen. Doch der Weg ist noch weit.

Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2025 einen dreistelligen Millionenverlust verzeichnet, aber deutlich besser abgeschnitten als im Vorjahreszeitraum. Der bundeseigene Konzern wies nach Ertragssteuern einen Verlust von rund 760 Millionen Euro aus, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Im ersten Halbjahr 2024 lag der Fehlbetrag bei 1,6 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz stieg im Vergleichszeitraum auf 13,3 Milliarden Euro, ein Plus von 3,4 Prozent. Der operative Verlust vor Zinsen und Steuern (preisbereinigtes EBIT) belief sich auf 239 Millionen Euro. Die Bahn veröffentlicht ihre Halbjahresbilanz am Donnerstag.

Konzern setzt auf umfassende Sanierung

Die kriselnde Bahn versucht derzeit, mit einem umfassenden Sanierungsprogramm wieder in die Spur zu kommen. Zuletzt fehlte es dem Verkehrsunternehmen nicht nur an Pünktlichkeit im Betrieb, auch wirtschaftlich lief es schlecht. Hinzu kommt eine marode Infrastruktur, auf der für den stetig steigenden Verkehr kaum noch Raum ist.

Das Programm soll in allen drei Bereichen – Infrastruktur, Betrieb, Finanzen – bis Ende 2027 Fortschritte bringen. Dies soll unter anderem durch die umfassende Erneuerung von rund 40 hochbelasteten Strecken erreicht werden.

Generalsanierung zwischen Berlin und Hamburg

Die nächste dieser groß angelegten Streckensanierungen beginnt am 1. August. Dann wird die zentrale Verbindung zwischen Berlin und Hamburg für neun Monate vollständig gesperrt. Unter Bahn-Experten gilt diese Generalsanierung als erster echter Härtetest für das Baukonzept, da die Strecke vergleichsweise lang ist und die Umleitungsoptionen schwieriger sind als etwa bei der Generalsanierung zwischen Frankfurt und Mannheim.

Ziel: Mehr Pünktlichkeit auf der Schiene

Dass sich nach der Erneuerung der Strecke Hamburg–Berlin die Pünktlichkeit der Bahn bereits spürbar verbessert, ist unwahrscheinlich. Dafür sind voraussichtlich weitere Generalsanierungen notwendig, vier davon sind für 2026 geplant.

Aus Sicht der Fahrgäste ist eine Verbesserung dringend erforderlich. Im Juni wurden lediglich 57,1 Prozent der Fernverkehrshalte pünktlich erreicht, also mit einer maximalen Verspätung von 5:59 Minuten. Das Ziel der Bahn ist eine Pünktlichkeitsquote von 65 bis 70 Prozent für das gesamte Jahr.

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