Wirtschaft

Regenwetter drückt Umsätze – wie Gastronomen jetzt reagieren sollten

Der Sommer 2025 hat vielen Gastronomen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Statt voller Biergärten und spontaner Hotelbuchungen gab es Regen, Flauten und Sorgen. Vor allem kleine und mittlere Betriebe kämpfen mit sinkenden Umsätzen. Doch wer jetzt in wetterunabhängige Konzepte investiert, kann sich unabhängiger machen – und gestärkt aus der Krise hervorgehen.
30.07.2025 14:31
Lesezeit: 2 min

Dehoga: Regenwetter beeinträchtigt Gastro-Geschäft

Sommer, Sonne, Sonnenschein – dieser Wunsch der allermeisten Urlauber erfüllte sich in diesem Jahr häufig nicht. Das Gastgewerbe bekommt die Folgen zu spüren, denn nicht nur in den Biergärten bleiben die Gäste fern.

Das unbeständige Sommerwetter hat in den vergangenen Wochen das Geschäft von Hoteliers und Gastwirten in Deutschland belastet. "Die wirtschaftliche Lage der Hotels und Restaurants hängt stark von der jeweiligen Region und insbesondere vom Wetter ab. In vielen Gebieten haben wechselhaftes Wetter, Starkregen und Unwetter deutliche Spuren hinterlassen", sagt Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga.

Hartges: Umsatzeinbußen bereits in ersten fünf Monaten

Regenwetter trifft nicht nur die Außengastronomie, auch Tagesausflüge und spontane Hotelbuchungen bleiben aus. Zahlen zur Hauptferienzeit im Juli und August liegen laut Dehoga noch nicht vor. "Ein Blick auf die ersten fünf Monate des Jahres zeigt jedoch eine rückläufige Entwicklung: Von Januar bis Mai 2025 lag der reale Umsatz im Gastgewerbe 2,8 Prozent unter dem Vorjahreswert", sagte Hartges. Die Gäste achteten stärker auf den Preis und konsumierten weniger.

Hilft ein Wetter-Hoch im August?

"Die bisherigen Umsatzverluste lassen sich kaum noch aufholen", so Hartges. Sonnige Tage im August könnten jedoch die Situation "zumindest etwas entspannen". "Gutes Wetter macht Lust auf Tagesausflüge und spontane Hotelübernachtungen", sagte Hartges.

Wie wetterfest ist Ihr Geschäftsmodell wirklich?

Laut einer Attributionsstudie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu den Niederschlagsereignissen in Bayern und Baden‑Württemberg vom 30. Mai bis 3. Juni 2024 lag die Niederschlagsmenge regional bei über 240 % des langjährigen Mai-Durchschnitts. In Bayern fielen im Schnitt 163 mm, in Baden‑Württemberg 181 mm – bei üblichen Werten von rund 92 mm bzw. 96 mm

Die DWD-Analyse zeigt: Die Wahrscheinlichkeit vergleichbarer Ereignisse hat sich durch den Klimawandel bereits um den Faktor 1,4 erhöht und die Intensität um rund vier Prozent. Bei einer globalen Erwärmung um 0,8 °C zusätzlich (also insgesamt 2 °C gegenüber 1900) steigt die Wahrscheinlichkeit noch einmal um 1,2 und die Intensität um vier.

Experten raten daher: Setzen Sie auf wetterunabhängige Gastro-Konzepte. Hybride Modelle mit Innen‑ und Außengastronomie gelten als resilient – bestätigt etwa durch die KPMG‑Trendreports zur Gastronomiebranche.

Handlungstipps für Gastronomen:

Digitale Tools für Personal- und Lagerplanung nutzen, z. B. wetterbasierte Reservierungsprognosen – Förderprogramme etwa über den BMWK‑Förderwegweiser (Förderdatenbank).

Kooperationen mit wetterunabhängigen Freizeitpartnern wie Museen oder Thermen zur Besucherbindung.

Angebot diversifizieren, z. B. durch saisonale Küche, lokale Produkte oder Eventformate.

Fazit: Zukunft jetzt planen

Der Sommer 2025 ist wirtschaftlich schwierig – aber strategisch nutzbar. Wer jetzt in wetterresistente Konzepte und digitale Steuerung investiert, minimiert Risiken – und stärkt das eigene Geschäft für zukünftige Unsicherheiten.

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