SFC Energy-Aktie bricht ein: Brennstoffzellenspezialist senkt Jahresprognose deutlich
Der Brennstoffzellenspezialist SFC Energy (ISIN: DE0007568578) wird aufgrund der wirtschaftlichen Lage und der US-Zollpolitik deutlich vorsichtiger. Die Erwartungen für Umsatz und operativen Gewinn im laufenden Jahr wurden deutlich gesenkt, wie das Unternehmen am Donnerstagabend überraschend in Brunnthal bekannt gab. Die Reaktion der Anleger auf die SFC Energy-Aktie fiel heftig aus: Kurz nach Handelsbeginn verlor sie am Freitag über 30 Prozent und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit Ende 2020.
Ein Marktteilnehmer sprach von einer massiven Enttäuschung, die nicht absehbar gewesen sei – vor allem, da SFC Energy zuletzt noch bedeutende Aufträge vermeldet hatte. Laut Michael Kuhn von der Deutschen Bank wurde seine positive Einschätzung durch diese drastische Gewinnwarnung völlig entwertet. Deutsche Bank Research stufte die SFC Energy-Aktie nach Zahlen von "Buy" auf "Hold" ab und reduzierte das Kursziel von 33 auf 20 Euro.
"Unsere aktualisierte Prognose für 2025 trägt den enormen Unsicherheiten im globalen Umfeld und negativen Projektverschiebungen in Indien Rechnung", sagte SFC-CEO Peter Podesser. Die Führung von SFC Energy verwies auf protektionistische Entwicklungen und insbesondere auf die hohen Importzölle unter US-Präsident Donald Trump. Diese erschwerten Investitionsentscheidungen in neuen Regionen und Märkten. Zusätzlich belasteten starke Wechselkurs-Schwankungen.
SFC Energy hält an Wachstumskurs fest
Für 2025 erwartet SFC nur noch Erlöse zwischen 146,5 und 161 Millionen Euro – zuvor lag die Spanne bei 160,6 bis 180,9 Millionen Euro. Das angepasste bereinigte Ebitda liegt jetzt bei 13 bis 19 Millionen Euro – weit unter dem bisherigen Ausblick von 24,7 bis 28,2 Millionen. Die Prognosen liegen deutlich unter den Markterwartungen. Im Jahr 2024 hatte der Brennstoffzellen-Spezialist bei 145 Millionen Euro Umsatz einen operativen Gewinn von 22 Millionen Euro erzielt.
Trotz Rückschlägen hält SFC am Wachstumskurs fest. Das Geschäft mit Methanol-Brennstoffzellen wachse in Europa und den USA jährlich um über 20 Prozent. Auch der Bereich Clean Power Management entwickle sich positiv. Im vierten Quartal soll eine eigene US-Produktion starten. Podesser betonte: "Damit wollen wir das Wachstum der SFC Energy-Aktie mit Neu- und Bestandskunden fördern und Zölle ausgleichen." Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz leicht auf 73,6 Millionen Euro, das Ebitda sank jedoch auf 8,5 Millionen Euro. Der Halbjahresbericht zur SFC Energy-Aktie folgt am 26. August.