Finanzen

Fed-Zinsentscheid: US-Notenbank senkt Zinsen – und das sind die Folgen

Der jüngste Fed-Leitzinsentscheid sorgt für Aufsehen: Powell senkt die Zinsen, warnt vor Risiken – und setzt damit auch Europas Wirtschaft unter Druck.
19.09.2025 14:07
Aktualisiert: 19.09.2025 14:47
Lesezeit: 1 min
Fed-Zinsentscheid: US-Notenbank senkt Zinsen – und das sind die Folgen
Der jüngste Fed-Leitzinsentscheid sorgt für Unsicherheit an den Märkten – Anleger und Unternehmen weltweit warten auf die weiteren Schritte von Fed-Chef Jerome Powell. (Foto: dpa) Foto: Jacquelyn Martin

US-Zinsen: Welche Folgen der Fed-Zinsentscheid hat

Die US-Notenbank hat mit ihrem ersten Schritt in diesem Jahr den Fed-Leitzinsentscheid gefällt: Der Leitzins liegt nun zwischen 4 und 4,25 Prozent. In ihren Prognosen signalisierten die Fed-Mitglieder zudem weitere Zinssenkungen. Jerome Powell sprach von einer Maßnahme des Risikomanagements, die Märkte erwarten jedoch einen anhaltenden Kurswechsel.

Die Fed senkte den Dollar-Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt der Zielkorridor nun zwischen 4,0 und 4,25 Prozent. Während Powell vor allem die Risiken am Arbeitsmarkt betonte, plädierte das neue Mitglied Stephen Miran sogar für eine stärkere Kürzung um 0,5 Punkte. Die Mehrheit der Notenbanker geht von weiteren Senkungen bis Jahresende aus. Bloomberg interpretiert Powells Aussagen ebenfalls als Signal für zusätzliche Schritte. Die Prognosen der Fed-Mitglieder deuten bis Ende 2027 auf eine schrittweise Senkung auf etwa 3 Prozent hin. Das liegt klar unter den von US-Präsident Trump geforderten drei Prozentpunkten.

Fed-Zinsentscheid: Folgen für Europa und Deutschland

Für Deutschland hat der Fed-Leitzinsentscheid unmittelbare Auswirkungen: Die EZB steht unter Druck, ihre eigene Geldpolitik an den transatlantischen Kurs anzupassen. Sinkende US-Zinsen könnten den Euro stärken und deutsche Exporteure belasten. Gleichzeitig profitieren deutsche Anleger von wachsender Attraktivität europäischer Anleihen. Der deutsche Arbeitsmarkt und die Industrie dürften damit stärker in den globalen Zinssog geraten, was Berlin vor strategische Entscheidungen stellt.

Powell bekräftigte, Inflation und Arbeitsmarkt blieben die zentralen Risiken. Das US-Wachstum soll 2024 bei 1,6 Prozent liegen, bis 2028 bei 1,8 Prozent. Die Inflation dürfte von drei auf zwei Prozent zurückgehen, während die Arbeitslosenquote über vier Prozent bleibt. Besonders der schwächelnde Immobilienmarkt und steigende Verbraucherpreise wurden als Gefahr benannt. Auch andere Daten zeigen ein gemischtes Bild: Die Arbeitslosenquote liegt auf Vierjahreshoch, die Schaffung neuer Jobs bleibt schwach, Revisionen früherer Statistiken führten sogar zur Entlassung des Chefstatistikers. Während die Inflation leicht anzog, gaben die Produzentenpreise zuletzt nach.

Die Industrie liefert widersprüchliche Signale: Der S&P-PMI zeigt Wachstum, der ISM-Index schrumpfende Aktivität. Damit steht die Fed zwischen schwacher Konjunktur und Inflationsrisiken – und ihr Leitzinsentscheid könnte die Märkte noch lange prägen.

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