Anschlagsalarm bei Altkanzler Gerhard Schröder und anderen prominenten deutschen Politikern: Bislang unbekannte Täter verschickten an sie Briefe mit einer verdächtigen Substanz. Sicherheitskreisen zufolge handelte es sich in allen Fällen jedoch um ungiftige Stoffe. Außer an Schröder gingen verdächtige Schreiben an Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth, Linken-Chefin Katja Kipping, ihre Parteikollegin Gesine Lötzsch sowie an die Ehefrau von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Auch die russischen Generalkonsulate in Hamburg, Leipzig und Bonn seien betroffen, hieß es in den Kreisen. Das Bundeskriminalamt und mehrere Landeskriminalämter nahmen Ermittlungen auf.
Das Bundesinnenministerium in Berlin äußerte sich nicht zu Details. Eine Sprecherin betonte aber: "Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung der Adressaten." Zu den Tätern lässt sich laut Sicherheitsbehörden bislang nichts Genaues sagen. Allerdings gäben die Briefe mit arabischen Schriftzeichen Hinweise auf eine salafistische Gruppe.
Ein Sprecher der Linken-Politikerin Lötzsch sagte, das Schreiben sei an die Privatadresse der Abgeordneten geschickt worden. Der Umschlag sei am 5. Mai der Bundestagspolizei übergeben und daraufhin dem Landeskriminalamt Berlin zugestellt worden. Noch am selben Tag sei die Rückmeldung gekommen, dass es sich um eine ungefährliche Substanz handele. Laut "Bild"-Zeitung, die zuerst über die Vorfälle berichtet hatte, ging auch das Schreiben an Ingeborg Schäuble an die Wohnadresse des Ehepaares in Baden-Württemberg. Schröders Büro bestätigte zwar den Eingang eines solchen Schreibens, äußerte sich aber nicht zur genauen Adresse