Das Wachstum der deutschen Wirtschaft wird sich nach Prognose des DIW-Instituts im ablaufenden zweiten Quartal mehr als halbieren. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um nur noch 0,3 Prozent zulegen, sagte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch voraus.
Zu Jahresbeginn hatte es – begünstigt vom milden Winter – noch ein Plus von 0,8 Prozent gegeben. Besonders die Investitionen dürften sich „angesichts der gestiegenen Unsicherheit im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise moderater als zuletzt entwickeln“.
Zuletzt haben zwar wichtige Konjunkturindikatoren leicht nachgegeben. Dennoch bleibt die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe weiterhin gut. Insbesondere die exportorientierten Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft. „Die zuletzt gestiegenen Auftragseingänge aus dem Ausland deuten auf eine kräftige Expansion der Exporte im zweiten Quartal hin", so DIW-Deutschlandexperte Simon Junker.
In der Bauwirtschaft bleibt die übliche Frühjahrsbelebung wegen der bereits im ersten Quartal ungewöhnlich milden Witterung aus; allerdings ist bei nach wie vor günstiger Grunddynamik mit einer Belebung im weiteren Jahresverlauf zu rechnen.
Stütze der Konjunktur bleibe dagegen dank merklicher Lohnsteigerungen der private Konsum. Auch die Exporte haben im Frühjahr kräftig zugelegt.