Unternehmen

CDU-Abgeordnete wütend auf Gauck: Sie wollen höhere Gehälter

Auf die Bedenken des Bundespräsident bei der jüngsten Diäten-Erhöhung reagierten Unions-Politiker mit Unverständnis. CDU-Geschäftführer Grosse-Brömer legte dem Präsidenten die Unterschrift nahe. Er sei sich sicher, dass das Gesetz verfassungskonform sei. Juristen beanstanden, dass damit ab 2016 die Diäten automatisch jährlich erhöht würden.
28.06.2014 17:26
Lesezeit: 1 min

Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer, legte dem Präsidenten die Unterzeichnung der Diäten-Erhöhung nahe. Er verwies darauf, dass Gauck die Unterschrift nur verweigern könnte, wenn das Gesetz offenkundig verfassungswidrig wäre. „Dafür gibt es in meinen Augen aber kein Anhaltspunkt", sagte er der Welt am Sonntag. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sprach von einem durch die Koalition in höchster Eile durchgezogenen Gesetz. Die verfassungsrechtliche Prüfung sei dabei offenbar auf der Strecke geblieben.

Ohne Gaucks Unterschrift bleiben die Diäten bei 8252 Euro und steigen nicht auf 8667 Euro. Für Januar haben die Abgeordneten die nächste Erhöhung auf dann 9082 Euro geplant. Allerdings greift die Erhöhung rückwirkend, wenn der Präsident das Gesetz später unterschreibt (mehr dazu hier).

Ab 2016 sollen sich die Diäten dann an die Lohn- und Gehaltsentwicklung in Deutschland automatisch anpassen.

Gegen diesen Automatismus haben die Juristen im Bundespräsidialamt Bedenken, da die Diatenerhöhungen damit von der Öffentlichkeit unbemerkt Jahr für Jahr steigen. Das könnte einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1975widersprechen. Das Urteil besagt, das demokratische und rechtsstaatliche Prinzip des Grundgesetzartikels 20 verlange, dass der entsprechende Willensbildungsprozess im Parlament „für den Bürger durchschaubar ist und das Ergebnis vor den Augen der Öffentlichkeit beschlossen wird“.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...