Politik

Russland und Ukraine vereinbaren Waffenruhe

Lesezeit: 1 min
02.07.2014 23:40
Die Außenminister Russlands und der Ukraine haben sich in Berlin darauf geeinigt, einen Waffenstillstand auszuhandeln. Die Verhandlungen werden noch vor Samstag stattfinden. Zuvor hatte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier und sein französischer Amtskollege Laurent Fabius im Rahmen eines Krisen-Gipfels zwischen den Streit-Parteien vermittelt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Außenminister Russlands und der Ukraine haben unter deutsch-französischer Vermittlung den Weg für einen Waffenstillstand in der Ostukraine freigemacht. In einer in Berlin vereinbarten Erklärung sprechen sich die vier Länder dafür aus, dass die sogenannte Kontaktgruppe noch vor Samstag zusammentritt, um eine beidseitige Waffenruhe auszuhandeln. „Es ist uns heute gelungen, in diesen Verhandlungen zu einer Einigung über ein Maßnahmenbündel zu kommen, das zusammengenommen den Weg zu einer belastbaren beidseitigen Waffenruhe bringen kann“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Er sprach von einer dramatischen Situation in der Ostukraine und der Gefahr einer weiteren Eskalation (mehr hier).

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte eine Montagabend ausgelaufene Waffenruhe nicht verlängert mit der Begründung, dass Russland die dafür nötigen Bedingungen nicht erfüllt habe. Danach seien 30 Menschen bei Kämpfen in der Ostukraine gestorben und mehr als 100 verwundet worden, erklärte der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin nach dem Treffen in Berlin (mehr hier). Er und sein russischer Kollege Sergej Lawrow warfen sich gegenseitig vor, für die Toten verantwortlich zu sein. An den Gesprächen nahm auch Laurent Fabius aus Frankreich teil.

Die neue Erklärung knüpft an eine Vereinbarung an, die die Staats- und Regierungschefs der vier Staaten am Montag getroffen hatten. Danach soll Russland zum einen die Grenze besser überwachen, um Waffenschmuggel zu den prorussischen Separatisten in der Ostukraine zu verhindern. Dabei verpflichtet sich Russland zudem, der Ukraine Zugang zu den von Rebellen kontrollierten Grenzposten zu geben. Die OSZE wird aufgefordert, Personal für die Kontrollen bereitzustellen. Außerdem sollen alle Geiseln freigelassen werden und die Sicherheit von Journalisten in der Ostukraine gewährleistet werden (mehr hier)

Lawrow warnte, dass die ukrainische Führung die Gespräche nun nicht nutzen dürfe, um eine Entwaffnung oder Vernichtung der prorussischen Separatisten vorzubereiten. Die aus der ukrainischen Regierung, den Aufständischen und der OSZE bestehende Kontaktgruppe sei das einzige Gremium, das eine Waffenruhe vereinbaren könne. Klimkin wiederum betonte, dass nun die richtige Reihenfolge der Schritte gefunden worden sei: Die Waffenruhe komme erst, wenn die nun festgelegten Bedingungen erfüllt seien. Die meisten Forderungen hatte bereits der EU-Gipfel vergangenen Freitag an Russland gestellt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...